Demokraten haben es bei Kandidatenkür sehr eilig

  25 Juli 2024    Gelesen: 483
  Demokraten haben es bei Kandidatenkür sehr eilig

Ursprünglich wollen die US-Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten erst Mitte August offiziell ins Rennen schicken. Doch jetzt soll es schneller gehen. Ansonsten, so fürchtet man, könnten die Republikaner in einem US-Bundesstaat die Nominierung verhindern.

Die US-Demokraten wollen ihren Präsidentschaftskandidaten bereits vor dem Parteitag Mitte August auf virtuellem Weg bestimmen. Der zuständige Ausschuss der Demokratischen Partei hat das Prozedere dafür gebilligt. Falls sich nur eine Person zur Wahl stelle, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten, teilte die Partei mit. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.

Mögliche Anwärter haben bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen. Bislang ist US-Vizepräsidentin Kamala Harris die einzige Anwärterin.

Präsident Joe Biden hatte seine Stellvertreterin bei seinem Rückzug aus dem Wahlkampf als Ersatzkandidatin für die Wahl Anfang November vorgeschlagen. Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris nach jetzigem Stand genügend Delegierte der Demokraten hinter sich, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden. Das geht aus öffentlichen Unterstützungsbekundungen hervor. Parteiinterne Herausforderer haben sich bisher nicht zu Wort gemeldet.

Sorgen wegen Ohio

Eigentlich wollten die Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten bei einem großen Nominierungsparteitag vom 19. bis 22. August in Chicago offiziell küren. Mit Bidens Rückzug werden die Karten nun noch einmal neu gemischt. Die Parteispitze hatte aber bereits vor Bidens Ausstieg geplant, die Kandidatenkür vorzuziehen. Das hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen.

Besonders besorgt ist die Partei über den Bundesstaat Ohio. Dort wäre die entsprechende Frist eigentlich vor dem Beginn des Parteitages in Chicago abgelaufen. Schließlich wurde in Ohio ein Gesetz verabschiedet, das die Frist bis nach dem Parteitag verlängert. Die Demokraten fürchten allerdings, dass führende Republikaner in Ohio dies anfechten könnten und der Kandidat oder die Kandidatin der Demokraten deshalb vor dem Parteikonvent nominiert werden müsse.

Suche nach "Running Mate" läuft bereits

Die Demokratische Partei teilte weiter mit, sobald ein Präsidentschaftskandidat ausgewählt sei, könne er oder sie einen Vizepräsidentschaftskandidaten benennen. Harris hat sich noch nicht dazu geäußert, wen sie gerne an ihre Seite holen würde. Insidern zufolge hat die Suche nach einem möglichen "Running Mate" bereits begonnen. Die öffentliche Debatte konzentriert sich derzeit vor allem auf vier Namen: den Senator Mark Kelly aus dem Bundesstaat Arizona, Pennsylvanias Gouverneur Josh Shapiro, den Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, sowie seinen Amtskollegen Roy Cooper in North Carolina.

Zu der erweiterten Liste von etwa einem Dutzend potenzieller Kandidaten, von denen Harris' Wahlkampfteam Informationen angefordert hat, gehören nach Angaben von Gewährspersonen Verkehrsminister Pete Buttigieg, Handelsministerin Gina Raimondo, der Gouverneur von Illinois, J.B. Pritzker, die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer - und Minnesotas Gouverneur Tim Walz. Am Dienstag sollen die ersten Informationsanfragen gestellt worden sein.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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