Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela gehen die Sicherheitskräfte der autoritären Regierung brutal gegen Demonstranten vor. "Wir haben 2000 Festgenommene und wir schicken sie in (die Hochsicherheitsgefängnisse) Tocorón und Tocuyito", sagte Staatschef Nicolás Maduro vor seinen Anhängern. "Dieses Mal wird kein Pardon gegeben."
In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Menschen in dem südamerikanischen Land gegen die aus ihrer Sicht manipulierte Wahl am vergangenen Sonntag demonstriert. Auch Anhänger der sozialistischen Regierung gingen auf die Straße, um Maduro im Machtkampf mit der Opposition den Rücken zu stärken. Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden Sozialisten offiziell zum Wahlsieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke.
Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Nach eigenen Angaben verfügen die Regierungsgegner über die detaillierten Ergebnislisten aus mehr als 80 Prozent der Stimmbezirke. Demnach soll González 67 Prozent der Stimmen erhalten haben und Maduro nur 30 Prozent.
Die USA und ein halbes Dutzend lateinamerikanischer Länder haben Oppositionskandidat González bereits als Sieger anerkannt. Die Europäische Union, die Organisation Amerikanischer Staaten und zahlreiche Staaten in der Region haben zumindest deutliche Zweifel am offiziellen Wahlergebnis angemeldet.
Schon Maduros Wiederwahl 2018 hatten viele Länder nicht anerkannt. Der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich zum Interimspräsidenten. Die USA, Deutschland und andere Länder erkannten ihn an, er konnte sich aber im Land nicht durchsetzen - vor allem, weil das Militär hinter Maduro stand. Auch jetzt versicherten die Streitkräfte ihm wieder ihre Loyalität.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa
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