Raketen und Kampfjets überfliegen Korea

  03 Mai 2017    Gelesen: 1694
Raketen und Kampfjets überfliegen Korea
Das chinesische Außenministerium hat die USA und Südkorea am Dienstag dazu aufgerufen, unverzüglich den Aufbau des THAAD-Raketenabwehrsystems zu stoppen, und mit Maßnahmen zum Schutz der eigenen Interessen gedroht. Dies schreibt die russische Zeitung „Kommersant“ am Mittwoch.
Für Peking ist der THAAD-Komplex demnach vor allem gegen China gerichtet, während Seoul und Washington von einem angeblich verteidigenden Charakter sprächen. Immer wieder betonten sie, die Bedrohung durch Nordkorea wachse und die Reaktion darauf müsse auf Augenhöhe erfolgen – ein Tag vor Beginn der Aufstellung des THAAD-Komplexes gingen in der Region die Übungen “Foal Eagle” zu Ende — mit 30.000 US- und südkoreanischen Soldaten sowie Überschallbombern.

„Die Position Chinas ist eindeutig und unverrückbar“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Geng Shuang. „Wir sind gegen die Aufstellung der THAAD-Komplexe in Südkorea und rufen die entsprechenden Seiten zur unverzüglichen Einstellung auf. Wir werden alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz unserer Interessen treffen“. Diese Worte waren die Reaktion auf die gestrige Mitteilung des Sprechers des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Moon Sang-Gyun. Auf die Frage eines Journalisten über den gegenwärtigen Zustand des THAAD-Systems sagte er, dass es sich bereits in der „Etappe der anfänglichen funktionalen Bereitschaft“ zum Widerstand gegen nordkoreanische Raketen- und Atombedrohungen befinde, wobei eine Radaranlage und Startanlage bereits aufgestellt worden seien. Weitere Details wurden nicht bekanntgegeben.
Laut dem russischen Fernost-Experten Wassili Kaschin bedeutet „anfängliche funktionale Bereitschaft“, dass das System an einem neuen Ort aufgestellt, geprüft und eingestellt worden ist. Es ist im Grunde einsatzfähig. Danach sollte die Ausbildung und Prüfung der Ausrüstung in den Truppen erfolgen, erst dann könne von einer völligen Betriebsbereitschaft gesprochen werden.

Laut Alexander Gabujew vom Moskauer Carnegie Zentrum wird Peking bis zur Präsidentschaftswahl in Südkorea am 9. Mai nichts Neues unternehmen. „Die Chinesen werden versuchen, mit dem neuen Präsidenten zu arbeiten, bislang schaffen sie das Fundament für Gespräche. Allerdings glaubt man langfristig kaum an die Effizienz des wirtschaftlichen Drucks“, sagte Gabujew.

In den vergangenen Wochen wurde darüber debattiert, ob Seoul für die Stationierung der THAAD-Komplexe zahlen müsse. US-Präsident Donald Trump sagte zuvor, dass Südkorea rund eine Milliarde US-Dollar für seinen Schutz zahlen soll. Der südkoreanische Militärsprecher Moon Sang-Gyun sagte allerdings, dass Trumps Sicherheitsberater General Herbert Raymond McMaster bestätigt habe, dass die USA die Ausgaben für die Stationierung und Steuerung des Komplexes übernehmen würden. Das südkoreanische Verteidigungsministerium berichtete zuvor, dass die Zahlungsaufforderung für den Komplex unvernünftig sei, weil Südkorea laut Vereinbarungen nur den Ort und Logistik bereitstelle, während der Komplex von der 35. US-Luftabwehrbrigade kontrolliert wird, die in Südkorea stationiert ist.

Die erste Etappe der Einsatzbereitschaft des THAAD-Komplexes fiel zeitlich mit dem Abschluss der gemeinsamen Manöver „Foal Eagle“ der USA, Südkoreas und Japans zusammen, bei denen zwei Überschallbomber B1B Lancer vom amerikanischen Militärstützpunkt Guam im Pazifik nach Südkorea verlegt wurden. An den Manövern nahmen 10.000 US-amerikanische und 20.000 südkoreanische Soldaten teil. Nordkorea reagierte erwartungsgemäß und verkündete, dass bei den Übungen das Abwerfen von Bomben auf nordkoreanische Objekte geübt worden sei.

Quelle. sputniknews.com

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