Franziskus wurde am Morgen am Flughafen der Hauptstadt Bangui von Samba-Panza begrüßt. Tausende Gläubige wurden auf Distanz zum Kirchenoberhaupt gehalten.
In einer Ansprache im Präsidentenpalast von Bangui rief der Papst die Bevölkerung kurz danach auf, "der Versuchung der Angst der anderen, des Unbekannten, dessen, was nicht Teil unserer ethnischen Gruppe, unserer politischen Ansichten oder unseres religiösen Glaubens ist," zu widerstehen. Er äußerte zudem die Hoffnung auf eine "neue Etappe" nach den für den 27. Dezember geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.
Samba-Panza bat Franziskus bei dem Empfang im Präsidentenpalast um Vergebung für die Gewalt in ihrem Land, welche sie als "Abstieg in die Hölle" bezeichnete. "Zentralafrikaner haben anderen Zentralafrikanern unaussprechliches Leid zugefügt", sagte sie. Allein die Präsenz des Papstes in Bangui sei aber "ein Sieg des Glaubens über die Angst".
Die Zentralafrikanische Republik war im März 2013 nach einem Putsch gegen Staatschef François Bozizé in eine Spirale der Gewalt gestürzt. Bei Kämpfen zwischen verfeindeten Milizen wurden tausende Menschen getötet und hunderttausende in die Flucht getrieben. Frankreich startete im Dezember 2013 einen Militäreinsatz, um die Gewalt zu beenden. Seit September 2014 ist eine UN-Mission im Einsatz.
Auf dem Reiseprogramm des Papstes steht unter anderem eine öffentliche Messe im Stadion von Bangui. Zudem will der Pontifex eine Moschee in einem der gefährlichsten Viertel der Stadt sowie ein Flüchtlingslager besuchen. Durch den Konflikt in ihrem Land hatten mehrere Millionen Menschen in Zentralafrika ihr Zuhause verloren.
Zuvor hatte der Papst zunächst Kenia und anschließend Uganda besucht. In Uganda feierte der Papst am Samstag eine Messe mit zehntausenden Gläubigen. An einem Schrein in der Nähe der Hauptstadt Kampala würdigte er die christlichen "Märtyrer" des Landes. Der Tod der jungen Katholiken und Anglikaner im 19. Jahrhundert lege Zeugnis von der "Ökumene im Blute" ab, sagte der Papst vor mehr als 100.000 Gläubigen.
In Uganda hatte der damalige König Mwanga 1886 viele junge Christen zum Tode verurteilt, die sich geweigert hatten, ihrem Glauben abzuschwören. In Uganda sind mehr als 40 Prozent der Bevölkerung katholisch, etwa 30 Prozent bekennen sich zum anglikanischen Glauben.
Tags: