Die brasilianische Umweltministerin Izabella Teixeira spricht mittlerweile von der größten Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes. Tausende Tiere seien verendet, 280.000 Menschen seien von der Wasserversorgung abgeschnitten und hätten kein sauberes Trinkwasser mehr. Die Regierung will die Konzerne verklagen und einen Fonds von umgerechnet 4,9 Milliarden Euro einrichten, um die geschädigten Menschen zu entschädigen und den verschmutzten Fluss Río Doce zu säubern.
Der brasilianische Konzern Vale hatte bereits am Freitag angekündigt, mit BHP und Samarco einen Fonds einzurichten, um die Säuberung des Flusses mit zu finanzieren. Doch auch Vale hatte keine Summe genannt - und zudem abgestritten, dass der Schlamm giftig war. Vielmehr hätten sich Stoffe wie Blei, Arsen und Chrom auch schon vor der Katastrophe im Bett und am Rande des Flusses befunden und seien wegen der Schlammlawine nun freigespült worden.
BHP Billiton erklärte am Montag ebenfalls, Geochemie-Experten hätten bestätigt, dass der Schlamm nicht gefährlich für die menschliche Gesundheit sei - und zwar auf Grundlage der Beurteilung des Materials nach brasilianischen Standards. Allerdings seien "eine große Zahl Fische gestorben", dies aber wegen mangelnder Sauerstoffzufuhr.
BHP erklärte, die wegen der Schlammlawine obdachlos gewordenen Bewohner von Bento Rodrigues würden nun in angemieteten Häusern untergebracht; bis Februar solle die Umsiedlung des Dorfes abgeschlossen sein. Derzeit würden Straßen geräumt und Brücken repariert.
Der Kurs der BHP-Aktie gab am Montag weiter nach. Er stand bei 18,40 australische Dollar. Vor Bekanntwerden der Katastrophe waren es 23,50 Dollar gewesen.
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