Die Triebwerke sind, betrachtet man nur die Leistungsdaten, mit wahlweise 114 PS respektive 156 PS sehr beschaulich, aber für Saugbenziner in Verbindung mit der stufenlosen Automatik mit 6,4 beziehungsweise 6,9 Litern/100 km – die das Datenblatt ausweist - keineswegs über Gebühr durstig. Immer im Blick, dass es sich um Autos mit permanentem Allradantrieb handelt.
Das Stichwort heißt Allrad
Allrad ist dann auch das Stichwort – der XV schwankt irgendwo zwischen erweitertem Nutzwert-Fahrzeug und Lifestyle-Mobil. Zusammen mit der erhöhten Bodenfreiheit kann er durchaus in Gefilde vordringen, in denen eine konventionelle Kompaktklasse hoffnungslos verloren ist. Mit einem verbesserten elektronischen Allrad-Management, das auf den Namen "X-Mode" hört, soll es einfacher gelingen, schwergängige Passagen zu bezwingen.
Aktiviert man diesen Modus, schleicht der Kraxler behutsam und gleichmäßig über Stock und Stein, steuert die Kraftverteilung und die Sperrwirkung so, dass immer maximale Traktion gewährleistet wird. Dabei muss man das Gaspedal zunächst betätigen und den XV auf ein Tempo beschleunigen, das auch dann noch gehalten wird, wenn man das Pedal wieder frei gibt. Allerdings ist der Fahrer auch bei dieser Art "Geländetempomat" nicht davon befreit selbst auf größere Hindernisse zu achten. Aber so richtig zu Hause fühlt sich der XV dann doch eher auf dem Asphalt, wenngleich er im Geröll nicht aufgeschmissen ist.
Mehr Qualitäten auf der Straße
Auf festem Geläuf angekommen, zeigt der XV sein Vorzüge als Gleiter, federt Bodenwellen geschmeidig weg, offenbart allerdings in schnell gefahrenen Kurven seine grundsätzlich weiche Einstellung. Das kann man getrost relativieren, denn für eine untere Mittelklasse in dieser Leistungsliga fährt der XV behände genug durch die Kurve, wenn der Fahrer nur ausreichende Entschlusskraft zeigt. Das Ganze geschieht dann so performant, dass die ansonsten bequemen Stühle ruhig noch ein Quäntchen Seitenhalt vertragen könnten.
Antriebseitig offeriert Subaru derzeit ausschließlich zwei Benziner. Während der 1,6-Liter mit 114 PS unter der Last höherer Anforderungen rasch angestrengt wirkt, agiert der Zweiliter mit seinen 154 PS, der beileibe auch keine Sportskanone ist, anderthalb Nummern kräftiger. Der schiebt bei beherztem Druck auf das rechte Pedal wenigstens beflissen an. Allerdings kann man das mal kurz machen, auf Dauer bringt der weich laufende Boxer jenseits der 3000 Touren aber keine wahre Freude, dazu ist er einfach nicht sportlich genug.
Freude an den kleinen Dingen
Mehr Freude bereitet der Subaru XV auf andere Art – zum Beispiel mit der je nach Ausführung belederten Armaturentafel. Der Japaner wirkt generell grundsolide und funktional, obwohl der Hersteller auf durchaus praktische Trends verzichtet. Es kann aber auch ganz erfrischend sein, auf analoge Instrumente zu blicken, die tatsächlich noch über mechanische Zeiger verfügen statt ausufernder Virtualität ausgeliefert zu sein.
Einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole gibt es natürlich dennoch und darüber hinaus ein zweites TFT-Display mit hoher Auflösung darüber. Hier werden so altmodische Dinge wie die Öltemperatur angezeigt oder im Gelände nützliche Infos wie Lenkwinkel und die Neigung des Fahrzeugs. Auf der Assistenten-Seite stehen Features wie die autonome Notbremsung, Querverkehr-Warner, aktiver Spurhalteassistent oder Tempomat mit adaptiver Steuerung. Will man das alles haben, zahlt man aber mehr als den Einstiegspreis von 22.980 Euro.
Natürlich verfügt der Subaru XV auch über Systeme wie Apple CarPlay oder Android Auto, und er fährt auf Wunsch mit LED-Scheinwerfern vor. Zum richtigen Hingucker wird er entweder in den neuen Farbtönen "Cool Gray Khaki" oder "Sunshine Orange" und natürlich, wenn er an den dieser Tage auf schneeglatten Straßen gestrandeten Autos gelassen vorbeizieht. Den Subaru XV bekommt man schließlich nicht ohne Vierrad-Antrieb. Es ist ja ein Subaru.
Quelle: n-tv.de
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