Türkische Militäroperation in Afrin: Ältester Tempel Syriens beschädigt – Fotoreihe

  29 Januar 2018    Gelesen: 715
Türkische Militäroperation in Afrin: Ältester Tempel Syriens beschädigt – Fotoreihe
Die türkische Offensive gegen kurdische Kämpfer in der syrischen Region Afrin hat das historische Erbe des Landes getroffen. Laut dem offiziellen Vertreter der kurdischen Selbstverteidigungsverbände in Afrin, Reyzan Hedu, ist durch die Angriffe der türkischen Armee der älteste antike Tempel Syriens schwer beschädigt worden.

Die türkischen Streitkräfte setzen bei ihrer Offensive Panzer, Artillerie und Kampfjets ein, teilweise kommt es zu schweren und großflächigen Bombardements, die Zivilisten, die Infrastruktur und Wohnobjekte der Region treffen.

In Folge dieses Einsatzes ist nun anscheinend auch der sogenannte Tempel von Tell Ain Dara schwer beschädigt worden – eine historische Anlage aus der späthethitischen Zeit, die als der älteste historische Tempel Syriens gilt und von kolossalem geschichtlichem und kulturellem Wert ist.

„So wie einst ihre Großväter in den Gebieten, in denen Armenier, Assyrer, Griechen und Kurden lebten, historische Denkmäler zerstörten, folgt heute auch die türkische Armee den Spuren ihrer Vorfahren und zerstört historische Stätten in Afrin. Der antike Tempel von Ain Dara, ein aramäischer Tempel, der im ersten Jahrtausend vor der Geburt Christi erbaut worden ist, wurde empfindlich beschädigt“, erklärte Hedu.

Ain Dara ist eine teilweise verfallene antike Tempelanlage, deren Bauphasen auf das 13. bis 8. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. Entdeckt wurde der Tempel im Jahr 1954, als ein Hirte einen Basaltlöwen auf einem Hügel fand.

Zuvor schon hatten Vertreter der kurdisch geprägten SDF-Miliz erklärt, dass türkische Kampfjets einen Staudamm in Afrin angegriffen hätten, was eine erhebliche Gefahr für die Zivilbevölkerung darstelle.

Am 20. Januar hatte der türkische Generalstab die Militäroperation „Olivenzweig“ gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG sowie die Partei der Demokratischen Union (PYD) in der syrischen Region Afrin angekündigt.

Später hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt, die Militäroperation möglicherweise auch auf die weiter östlich gelegene Stadt Manbidsch sowie bis zur irakischen Grenze auszuweiten.

In Afrin leben rund 1,5 Millionen Kurden und Flüchtlinge aus anderen Gebieten Syriens.

sputniknews.com


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