Sechsjährige wegen Skiunfalls in Österreich vor Gericht

  18 Dezember 2015    Gelesen: 604
Sechsjährige wegen Skiunfalls in Österreich vor Gericht
In Österreich hat sich am Donnerstag ein sechsjähriges Mädchen wegen eines schweren Skiunfalls vor Gericht verantworten müssen. Das Kind war im Skigebiet Hochhädrich nahe der Schweizer Grenze auf der Piste mit einer Skifahrerin zusammengestoßen, die dabei schwer verletzt wurde. Nachdem die Frau zunächst vergeblich versuchte, den Vater und den Skilehrer des Kindes zur Verantwortung zu ziehen, verklagte sie anschließend das Mädchen auf 38.000 Euro Schadenersatz und auf die Übernahme möglicher weiterer Kosten im Zusammenhang mit dem Unfall.
Der Zivilprozess fand am Landesgericht Feldkirch in Vorarlberg statt. Kindern unter 14 Jahren darf in Österreich eigentlich nicht der Prozess gemacht werden. Eine Ausnahme besteht, wenn das Kind einsichtsfähig ist, es also in der Lage ist, die Konsequenzen seines Handelns zu erkennen, und wenn eine Versicherung besteht, die für die Kosten aufkommen kann.

Die Frau war geradeaus auf der Piste Schuss gefahren, das Mädchen war in einer Gruppe unterwegs und fuhr eine Kurve, als der Unfall passierte. Ein vom Gericht berufener Experte erklärte, beide Skifahrerinnen hätten nicht ausreichend aufgepasst und trügen daher zu gleichen Teilen die Verantwortung für den Unfall. "Wir gewinnen in hohem Bogen", sagte der Anwalt des Mädchens, German Bertsch. Das Urteil soll schriftlich ergehen, voraussichtlich Anfang kommenden Jahres.

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