Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, starker Alkoholkonsum, aber auch die Einnahme von Schmerzmitteln oder Stress können die Ursachen von zu hohem Blutdruck sein. Das Tückische daran: Er stellt sich oft unbemerkt ein, mit zum Teil gravierenden gesundheitlichen Folgen. Denn mit Bluthochdruck wächst das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Netzhauterkrankungen oder Nierenversagen.
Deshalb ist es wichtig, den eigenen Blutdruckwert zu kennen und diesen regelmäßig bei einem Arztbesuch überprüfen zu lassen. Bei einer leichten Erhöhung kann es ausreichen, sich mehr zu bewegen und gesünder zu essen. Was immer eine gute Idee ist. Doch bei Werten ab 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) ist eine Therapie mit Medikamenten erforderlich. In den USA werden seit Neustem bereits Werte ab 130/80 mmHg medikamentös behandelt. Das ist in Deutschland jedoch umstritten. Denn wie immer gilt: keine Wirkung ohne mögliche Nebenwirkung. Bei Blutdruckmitteln sind dies meist Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Reizhusten und Schwindel.
Blut pumpt gegen weniger Widerstand
Wichtig ist ungeachtet dessen, dass die Präparate zum Patienten passen. So benötigt ein Diabetiker andere Wirkstoffe als eine Schwangere oder ein 50-Jähriger ohne Begleitkrankheiten. Für wen sich welche Wirkstoffe eignen und in welchen Präparaten sie enthalten sind, hat die Stiftung Warentest anhand von 66 verschreibungspflichtigen Medikamenten aufgelistet. Allesamt gut erforscht, wie die Tester betonen.
Die Untersuchung zeigt, für wen sich die Wirkstoffe ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Diuretika, Methyldpopa und Kalzium-Antagonisten am besten eignen und welche die günstigsten Präparate sind. Unterm Strich weiten alle Mittel die Blutgefäße, setzen aber an unterschiedlichen Organen an. So muss das Herz das Blut gegen weniger Widerstand in die Arterien pumpen. Die individuelle Auswahl sollte immer mit einem fachkundigen Arzt besprochen werden.
Bei hohem Blutdruck ohne Begleiterkrankungen empfiehlt Warentest aus der Gruppe der ACE-Hemmer etwa Benazepril von 1 A Pharma oder Hexal. Bei den Sartanen können Patienten unter anderem zu Candesartan von Heumann greifen. Soll es ein Kalzium-Antagonist sein, käme beispielsweise Amlodipin von Dexel infrage und bei den Diuretika HCT von 1A Pharma. In der Gruppe der Beta-Blocker nennen die Tester unter anderem Carve TAD und BisoHexal. Schwangere sind hingegen mit dem Wirkstoff Methyldpopa gut zu behandeln, zu finden ist dieser etwa in Presinol.
Die Arzneimittelexperten von Warentest raten dazu, mittelschweren Bluthochdruck zunächst mit einer Einzelsubstanz und einem gesunden Lebensstil zu kombinieren. Die meisten Patienten benötigen jedoch langfristig zwei Wirkstoffe, um das Leiden in den Griff zu bekommen.
Quelle: n-tv.de
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