Wegen der anhaltenden Ebola-Epidemie im Kongo hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Damit folgte sie der Empfehlung eines Expertenrates.
Der Kampf gegen das meist tödliche Ebolavirus soll im Kongo und den Nachbarländern nun verschärft werden. Zu dem Maßnahmen können etwa eine bessere Ausstattung von Behandlungszentren und die Ausbildung weiterer Hilfskräfte gehören. Die WHO stellt aber klar, dass sie zur Zeit nicht von einer Ausweitung der lebensgefährlichen Seuche über die Region hinaus ausgeht.
"Dies ist absolut keine globale Bedrohung", sagte der Vorsitzende des Ausschusses, Robert Steffen. Es bleibe bei einer regionalen Bedrohung, Grenzschließungen seien derzeit nicht nötig. Sie könnten den Kampf gegen die Krankheit im Gegenteil noch erschweren, weil Menschen dann womöglich Schleichwege benutzten und nicht die offiziellen Grenzübergänge, wo medizinisches Personal bei Passanten nach Krankheitsanzeichen Ausschau hält.
Die WHO ist besorgt, weil der Ausbruch nach einem Jahr noch nicht unter Kontrolle ist. In der Millionenstadt Goma gab es am Wochenende den ersten Fall, im Nachbarland Uganda sind im Juni drei Fälle bekannt geworden. Im Kongo gab es bis zu diesem Mittwoch mehr als 2500 Ebola-Fälle und mehr als 1600 Tote. Damit liegt die Todesrate unter den Erkrankten bei knapp 70 Prozent.
Erschwert wird der Kampf gegen Ebola im Kongo durch Angriffe bewaffneter Milizen auf Behandlungszentren. Zwischen 2013 und 2016 waren in Westafrika bei einem schweren Ausbruch mehr als 11.300 Menschen gestorben.
spiegel
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