Was waren das für merkwürdige Wolken?

  13 März 2021    Gelesen: 837
  Was waren das für merkwürdige Wolken?

Ein besonderes Wetterphänomen über Berlin sorgt für Staunen: Wolken, die wie riesige, vom Himmel herabhängende Beutel aussehen - sogenannte Mammatuswolken. Doch was ist die Ursache dafür? Das sagt ntv-Wetterexperte Björn Alexander dazu.

Als hingen Hunderte leuchtende Jutebeutel vom Himmel: Ein besonderes Wetterphänomen über Berlin hat am Donnerstag Menschen zum Staunen gebracht. Dem vorausgegangen war ein kurzes Gewitter mit Starkregen und Windböen über Teilen der Innenstadt. Danach tauchten auf Twitter und Instagram plötzlich immer mehr Fotos der im Abendschein gelblich schimmernden, wie dicke Tropfen vom Himmel herabhängenden Wolken auf. Von "Zuckerwatten-Wolken" oder "Super-Mario-Wolken" war in den sozialen Netzwerken die Rede. Andere nannten die Erscheinung "verrückt" oder "surreal". Und viele fragten sich: Worum handelt es sich bei dem Phänomen?

Der ntv-Wetterexperte Björn Alexander kennt die Antwort: Es waren Mammatuswolken, auch Beutelwolken genannt. Das Wort leitet sich vom lateinischen Begriff 'Mamma' für die weibliche Brust ab. "Diese Wolken entstehen in der Regel im Bereich von Gewittern, Schauern oder Kaltfronten", sagt der Experte. Somit seien sie häufiger im Sommer zu beobachten als im Winter, kämen aber auch in den kälteren Jahreszeiten vor.

Aber wie können sie sich bilden? "Ihre Entstehung ist noch nicht vollständig geklärt. Aber es gibt natürlich grundlegende Erkenntnisse", so Alexander. Die Beutelwolken seien das Ergebnis von konvektiven Prozessen im Zusammenhang mit Schauern oder größeren Gewitterkomplexen. "Hierbei kann es dazu kommen, dass abgekühlte Luft aus höheren Luftschichten herunterfällt. Denn sie ist schwerer als die Luft unterhalb der Wolke", erklärt der Meteorologe. Allerdings müsse die Kaltluft an der wärmeren Luft unter der Wolke vorbei. "Hierbei entstehen dann eben die kleinen Wolkenblasen, die die Warmluft darunter zum Teil verdrängen."

Das Phänomen der Mammatuswolken trete generell recht häufig auf, heißt es beim Deutschen Wetterdienst. Allerdings sei es kurzlebig und dauere nur etwa zehn Minuten an. Auch sei es von der räumlichen Ausdehnung her klein und nicht größer als etwa einen Kilometer. Dass es am Donnerstag dennoch so große Beachtung fand, dürfte an der dichten Besiedlung Berlins liegen, wo vergleichsweise viele Menschen gleichzeitig einen Blick drauf werfen konnten - ein Zufall also, der den besonderen Wolken ein großes Publikum verschaffte.

Quelle: ntv.de, kst


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