Flick hat mehr als nur eine Exit-Option

  15 April 2021    Gelesen: 502
  Flick hat mehr als nur eine Exit-Option

Es mehren sich die Anzeichen, dass Hansi Flick, der gefeierte Erfolgstrainer der vergangenen Saison, zermürbt den Absprung vom FC Bayern sucht. Oder wenigstens in Kauf nimmt. Bisher scheint der Ausweg Bundestraineramt die Exitstrategie zu sein. Aber das ist möglicherweise zu kurz gedacht.

Die Gerüchte um ein Ende des Engagements von Hansi Flick beim FC Bayern nehmen am Tag nach dem Champions-League-Aus gehörig Fahrt auf. Offenbar ist nicht nur der DFB am Erfolgscoach des deutschen Rekordmeisters interessiert - und die Klub-Führung beschäftigt sich neben Julian Nagelsmann mit zwei weiteren potenziellen Nachfolgern für Flick, darunter Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel.

Offen wie nie, wenn auch immer noch reichlich verklausuliert, sprach Hansi Flick nach dem bitteren Viertelfinal-Aus in der Champions League bei Paris Saint-Germain über einen möglichen Abgang vom FC Bayern. Dabei bezog der 56 Jahre alte Fußballlehrer erstmals explizit einen möglichen Wechsel zum DFB in seine öffentlichen Überlegungen mit ein. Dort gilt Flick als Wunschlösung für die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw, der sein Amt nach der EM im Sommer zur Verfügung stellt.

Pikant: Nicht nur der mal wieder dringend auf gute Nachrichten angewiesene Verband hat ein Auge auf Flick geworfen. Dem "Kicker" zufolge liegen dem langjährigen Löw-Assistenten auch "Anfragen europäischer Topvereine" vor. Um welche Klubs es sich genau handelt, das präzisiert das Magazin nicht.

Es schreibt jedoch von "verhärteten Fronten" im Konflikt zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Nur eine "sensationelle Kehrtwende hin zu einer neuen und stabilen Harmonie" könne einen Abgang des Chefcoaches im Sommer noch verhindern, heißt es reichlich definitiv.

Nagelsmann ist sauer

Natürlich muss sich der FC Bayern mit einem möglichen Abgang seines Trainers beschäftigen, denn die "sensationelle Kehrtwende" ist im seit Monaten andauernden Dauertheater zwischen Flick und seinem Vorgesetzten nicht absehbar. Zumal es erneut Flick selbst war, der die noch vor wenigen Tagen auferlegte Omertà, das eiserne Schweigegelübde zum Konflikt, flugs mit einem langen Monolog zu seiner Situation beim FC Bayern wieder gebrochen hatte.

Zwar hatte der zum Jahresende scheidende Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge erst im April gegenüber dem Portal "The Athletic" überzeugt und überzeugend dekretiert, der DFB werde "ohne Hansi planen müssen", aber wenn intern keine befriedigend befriedende Lösung gefunden wird, muss Veränderung her.

Ein Szenario, das sie an der Säbener Straße umtreibt, soll eine Zukunft mit Julian Nagelsmann als Verantwortlichem an der Linie sein. Das hatte jüngst Lothar Matthäus verkündet und in seiner Rolle als "Sky"-Experte versichert, dass Trainer Hansi Flick Bayern München verlassen werde und der Klub bereits mit Nagelsmann gesprochen habe. Dafür fing sich der Rekordnationalspieler allerdings umgehend einen Rüffel des angeblich Umworbenen ein.

"Es gab und gibt keine Gespräche. Neue Informanten braucht das Land", sagte Nagelsmann, der Matthäus zuletzt noch für seine Arbeit als TV-Experte gelobt hatte. "Jetzt habe ich ihn vor zwei Wochen noch mega abgefeiert. Jetzt hat er gestern einen rausgehauen. Ich feiere ihn immer noch ab", meinte Nagelsmann.

Auch zwischen seinen Beratern und dem FC Bayern würden keine Gespräche geführt, betonte der Leipziger Coach vor dem Bundesliga-Spiel am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) gegen die TSG Hoffenheim. "Meine Berater sind nicht autark unterwegs, sondern sie machen Dinge, die ich vorgebe. Und demnach gab es auch da keine Gespräche", betonte der 33-Jährige.

Quelle: ntv.de, ter/sport.de


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