Käufer für Suchmaschine gesucht

  29 März 2016    Gelesen: 718
Käufer für Suchmaschine gesucht
Der Internet-Riese Yahoo wankt. Nun stellt der Konzern mit seiner Suchmaschine und anderen Aktivposten das Kerngeschäft zum Verkauf. Interessierte sollen bis 11. April Angebote machen. Diese schielen aber weniger auf die Yahoo-Suche.
Yahoo hat Interessenten für sein Kerninternetgeschäft sowie die Aktivitäten in Asien eine Frist von zwei Wochen gesetzt, um Angebote einzureichen. Dies sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Die potenziellen Käufer sollten Angaben zu den gewünschten Aktiva sowie zum gebotenen Preis nennen, habe Yahoo in Briefen an die Interessenten gefordert. Einige könnten nur am Kerngeschäft interessiert sein, andere auch an Teilen der Alibaba Group Holding Ltd oder der Yahoo Japan, hieß es. Einer der Informanten nannte den 11. April als Termin für die Gebote.

Die Interessenten sollten auch Details zur Finanzierung des Kaufs sowie zu den erforderlichen Genehmigungsverfahren nennen. Ein Sprecher von Yahoo konnte zunächst keinen Kommentar abgeben. Yahoo arbeitet daran, aus den rund 40 interessierten Firmen diejenigen herauszufinden, die ernsthaft am Kauf des kränkelnden Internetgeschäfts interessiert sind.

Microsoft will Investitionen schützen

Die Banken des Unternehmens haben bereits mögliche Käufer kontaktiert, darunter Verizon Communications Inc, IAC/InterActiveCorp und Time Inc sowie die Private-Equity-Firmen TPG und KKR & Co. Die Gespräche stünden aber noch am Anfang.

Microsoft habe den Private-Equity-Gesellschaften Unterstützung bei der Finanzierung eines Buyouts angeboten, sagte eine der informierten Personen. Der Softwareriese wolle sicherstellen, dass ihm im Fall eines Verkaufs an Dritte nicht die Einnahmen aus der Partnerschaft mit Yahoo im Bereich Suchmaschinen verloren gehen. Der Technologieblog Recode hatte in der vergangenen Woche über die Gespräche von Microsoft mit Private-Equity-Unternehmen berichtet.

Verwaltungsrat steht unter Druck

Eine Schätzung des Werts von Yahoo ist schwierig. Investoren zufolge ist ein großer Teil der Marktbewertung von rund 33 Milliarden US-Dollar auf die Anteile am chinesischen Online-Riesen Alibaba Group Holding und Yahoo Japan zurückzuführen.

Yahoo will den Verkaufsprozess offenbar bis zum Sommer über die Bühne bringen. Dann haben die Aktionäre über die Besetzung des Boards zu entscheiden. Dabei sitzt dem Internetkonzern der Investmentfonds Starboard Value im Nacken, er will den Austausch des kompletten Boards von Yahoo durchsetzen. Zudem gehen ihm die Gespräche mit potenziellen Käufern zu langsam voran. Ein Termin für die Hauptversammlung steht noch nicht fest.

Quelle: n-tv.de , shu/DJ

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