Hertz verkauft ein Drittel seiner E-Autos

  12 Januar 2024    Gelesen: 667
  Hertz verkauft ein Drittel seiner E-Autos

Die Mobilitätswende legt beim Autovermieter Hertz vorerst eine Pause ein. Der US-Konzern hat längst nicht so viele Elektroautos von Tesla in Dienst gestellt wie ursprünglich angekündigt. Nun sollen auch noch 20.000 von ihnen verkauft werden. An der E-Auto-Strategie will man trotzdem festhalten.

Der US-Autovermieter Hertz will wegen fehlender Nachfrage rund ein Drittel seiner weltweiten E-Autoflotte verkaufen und sich stattdessen mehr Verbrenner zulegen. Dies werde Angebot und erwartete Nachfrage besser ins Gleichgewicht bringen, erklärte das Unternehmen aus Estero im Bundesstaat Florida. Auch seien die Instandhaltungskosten für E-Autos verhältnismäßig hoch. Dennoch wolle Hertz im Grundsatz an seiner E-Strategie festhalten.

Der Autovermieter hatte im Oktober 2021 die Bestellung von 100.000 Wagen von Tesla ankündigt. Die E-Autos sollten bis Ende 2022 geliefert und in die Flotte integriert werden. Bis heute sind es allerdings erst 60.000, von denen wiederum nun 20.000 verkauft werden.

Auch wurde einst angekündigt, dass 175.000 Elektroautos bei General Motors und 65.000 bei Polestar bestellt werden sollen. Doch im vergangenen Jahr zeigte sich der Autovermieter dann ernüchtert und wollte den Anteil von Elektroautos langsamer ausbauen.

Hertz verwies unter anderem darauf, dass wiederholte Preissenkungen von Tesla auch den Wiederverkaufswert von Flotten-Fahrzeugen gesenkt hätten. Zum anderen seien Schadensreparaturen bei Elektroautos in etwa doppelt so teuer wie bei Verbrennern, hieß es damals. Hertz-Chef Stephen Scherr sagte dem Finanzdienst Bloomberg zudem, es haben sich als schwieriger als erwartet herausgestellt, die höheren Kosten rund um den Betrieb von Elektroautos zu drücken. In Zukunft werde Hertz aufmerksam die Nachfrage beobachten, bevor man entscheide, mehr Elektrofahrzeuge zu kaufen.

Schleppender US-Markt

In seinem Jahresbericht 2022, der im vergangenen Februar veröffentlicht wurde, hatte Hertz das Ziel ausgegeben, dass bis Ende 2024 ein Viertel seiner gesamten Flotte aus E-Autos bestehen soll. Ende 2022 bestand die Gesamtflotte weltweit aus 550.000 Autos.

Speziell in den USA, wo Hertz einen Großteil seines Geschäfts macht, hat sich die Verbreitung von E-Autos zuletzt deutlich langsamer entwickelt als erwartet. Ein Grund dafür sind die Kraftstoffpreise, die in den vergangenen Monaten gesunken sind. Außerdem fehlt es an Ladestationen und die Fahrzeuge sind in der Anschaffung verhältnismäßig teuer.

Quelle: ntv.de, rog/AFP/dpa


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