Nach Angaben des Gouverneurs von Florida, Rick Scott, waren teilweise bis zu 600.000 Menschen ohne Strom. Mehr als 20.000 Menschen in Florida suchten Zuflucht in Schutzräumen. Scott versprach, den Strom so schnell wie möglich wieder herstellen zu lassen.
Auf seinem Zerstörungszug durch die Karibik in Richtung USA hat der Hurrikan "Matthew" in Haiti mindestens 572 Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben der örtlichen Behörden gab es zudem vier Tote in der Dominikanischen Republik. Die Regierung Haitis bat international um Hilfe, an der sich auch Deutschland beteiligt.
Das Auswärtige Amt in Berlin gab umgehend 600.000 Euro als Soforthilfe für Haiti frei. Mit dem Geld sollen deutsche Hilfsorganisationen unter anderem bei der Versorgung der Menschen mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln unterstützt werden. Ein Sprecher des Amtes sagte, möglicherweise werde der Betrag aufgestockt. Die Welthungerhilfe stellte 100.000 Euro bereit und entsandte Mitarbeiter nach Haiti, das noch unter den Folgen des schweren Erdbebens vor sechs Jahren mit über 200.000 Toten leidet.
Gefährlichster Sturm seit 118 Jahren
Welchen Verlauf der Sturm nimmt und vor allem, ob er ins US-Hinterland dreht, ist nach Angaben der US-Behörden noch unklar. Das Nationale Hurrikan Zentrum in Miami erklärte, das Auge des Sturms werde in der Nacht zu Samstag "entlang oder über die Küste Floridas" und dann weiter an der US-Küste in Richtung Norden nach Georgia und South Carolina ziehen. Voraussichtlich werde sich "Matthew" in den kommenden 48 Stunden abschwächen. Bereits in der vergangenen Nacht wurde "Matthew" eine Stufe niedriger in die Sturm-Kategorie drei eingestuft.
Von der Sturmwarnung betroffen waren rund zwölf Millionen US-Bürger. Nach Angaben lokaler Medien waren allein in Florida fast 500.000 Haushalte ohne Strom. Der Nationale Wetterdienst erklärte, "Matthew" könnte der stärkste Sturm seit 118 Jahren sein, der auf den Nordosten Floridas treffe. Als besonders gefährlich galt die erwartete Sturmflut mit Wellen von knapp 3,5 Metern Höhe. Hier galt vor allem die Stadt Jacksonville als gefährdet.
In Cape Canaveral räumten die US-Raumfahrtbehörde NASA und die US-Luftwaffe das Raketenstartgelände weitgehend. Nur 116 Angestellte sollten den Sturm aussitzen, erklärte NASA-Sprecher George Diller. Berichte über Sturm-Opfer in den USA gibt es bisher nicht. In Florida und South Carolina rief Obama den Ausnahmezustand aus.
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