Nicht die Fehler aus dem Irak wiederholen
Bei einer Rede an der Stanford Universität in Kalifornien hatte Tillerson das militärische Engagement der USA in Syrien bekräftigt. Die 2000 US-Soldaten würden vorerst dort bleiben, zum Beispiel um ein Wiedererstarken des "Islamischen Staats" (IS) zu verhindern. Man wolle nicht die gleichen Fehler "wie im Irak" machen, so der US-Außenminister. In die Kämpfe mit Präsident Baschar al-Assad würden sich die USA nicht hineinziehen lassen.
Der türkische Außenminister Cavusoglu sagte dem Sender CNN Türk, das Misstrauen gegenüber den USA sei nicht ausgeräumt. Er bekräftigte die Pläne für eine Intervention seines Landes in Afrin und Manbidsch in Syrien, um der dort von einer Kurdenmiliz ausgehenden Gefahr zu begegnen. Die Türkei erhoffe von den USA konkrete Schritte, ihre Zusammenarbeit mit "Terrorgruppen" zu beenden. Der türkische Regierungschef Binali Yildirim beschwerte sich über widersprüchliche Erklärungen aus Washington. Er erwarte Aufklärung und eine klare Unterstützung der Türkei.
Kurden zwischen den Fronten
Die US-geführte Koalition hatte den Aufbau einer 30.000 Kämpfer starken Einheit angekündigt, die die von Rebellen kontrollierten Gebiete sichern soll. Sie soll an den Grenzen des von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) kontrollierten Gebiets eingesetzt werden - einem Bündnis von Milizen in Nord- und Ostsyrien, das von der kurdischen YPG-Miliz dominiert wird. Die Türkei befürchtet dadurch ein Erstarken kurdischer Rebellen auch im eigenen Land.
Zur Vorbereitung eines weiteren Militäreinsatzes gegen kurdische Milizen im Norden Syriens verlegte die türkische Armee zusätzliche Panzer in die Grenzprovinz Hatay. Die Truppen seien in "höchster Alarmbereitschaft".
SC/se (APE, rtre, afpe, dpa)
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