Untersucht wurden die freiverkäuflichen Produkte nicht nur auf einen möglichen Schadstoffgehalt, sondern es wurde auch bei den Produzenten nach Beweisen der Wirksamkeit ihrer Shampoos nachgefragt. Dabei legten überhaupt nur zwei Hersteller wissenschaftliche Arbeiten vor, welche die Tester aber nicht überzeugen konnten. Knapp die Hälfte der Reinigungsmittel offenbarte im Labor bedenkliche Schadstoffbelastungen.
Besonders häufig werden die entsprechenden Shampoos mit Koffein, Vitaminen oder verschiedenen Aminosäuren versetzt, welche den Haarwuchs stimulieren sollen. Wissenschaftlich ist der Nutzen der eingesetzten Substanzen nicht belegt. Erblich bedingtem Haarausfall beugen sie weder vor noch wirken sie dagegen: Zu diesem Schluss kommt die Therapierichtlinie des Europäischen Dermatologie Forums. Laborversuche an Haarzellen zeigten lediglich, dass sich Koffein in Haarwurzeln anreichern kann - aber eben nicht dessen Wirkung.
Und auch ohne Wirkungsnachweis schneidet das Shampoo "Alpecin Coffein C!" neben "Alverde Coffein-Shampoo Grüner Kaffee", "Plantur 21 Nutri-Coffein Shampoo" und "Yves Rocher Anti-Haarausfall Stimulierendes Shampoo" am besten ab. Zwar wird damit der Haarschopf nicht zu retten sein, aber immerhin schadet die Anwendung auch nicht. Und bekanntlich versetzt ja der Glaube Berge.
Sehr viel kritischer sehen die Tester dagegen die lange Liste der "ungenügenden" Produkte, sind diese doch oftmals gleich mit mehreren Schadstoffen wie PEG/PEG-Derivate, DEP, Lilial und künstlichen Moschusduft belastet. Unter anderem sind das "Bioxsine Dermagen Hair Loss Expert Forte", "Elvital Arginin Resist X3 Anti-Haarverlust Shampoo" und "Head & Shoulders Anti-Schuppen Shampoo, Anti-Haarverlust".
Öko-Test rät Männern, die unter Haarausfall leiden, denn auch, zum Hautarzt zu gehen, um die Ursachen zu klären. Gegen genetisch vererbten Haarausfall helfen allein die Arzneimittelwirkstoffe Finasterid oder Minoxidil, wie Studien belegen.
Quelle : welt.de
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