Es war ein wichtiger und gut inszenierter Termin. US-Präsident Donald Trump hatte ins Weiße Haus geladen, um vor Kameras ein Dokument zu unterzeichnen, das einen folgenschweren Prozess in Gang setzen soll: Trump verhängte Einfuhrzölle, 25 Prozent Aufschlag bei Stahlimporten und zehn Prozent bei Aluminium. Sie sollen innerhalb von 15 Tagen in Kraft treten. Umringt war Trump beim Unterzeichnen von Arbeitern aus der Stahl- und Aluminiumindustrie.
Einer davon war Scott Sauritch, er stammt aus Pennsylvania und vertritt Stahlarbeiter in West Mifflin. Sauritch trat ans Podest, er erzählte davon, wie sein Vater Herman in den Achtzigerjahren einst seinen Job als Stahlarbeiter verloren hatte. Das sei für einen Vater von sechs Kindern furchtbar gewesen, sagte Sauritch. Er bedankte sich bei Trump für die Gelegenheit, im Weißen Haus zu sprechen, er fühle sich geehrt. Dann war der US-Präsident wieder an der Reihe - und es entspann sich folgender Dialog:
Trump: "Ihr Vater, er heißt Herman?"
Sauritch: "Herman, ja."
Trump: "Ihr Vater, Herman, er sieht Ihnen aus dem Himmel zu und ist gerade sehr stolz auf Sie."
Sauritch: "Oh, er lebt noch."
Trump (lacht): "Oh, ist er? Dann ist er eben noch stolzer."
Anschließend lud Trump die Gruppe von Arbeitern ein, ein Foto im Oval Office zu machen, das gefalle ihnen bestimmt gut. Als Trump sich anschickte, den Raum zu verlassen, erinnerte Finanzminister Steven Mnuchin den Präsidenten daran, die Proklamation noch zu unterzeichnen.
Hier lesen Sie mehr zur Entscheidung Trumps. Und hier lesen Sie mehr zu den Reaktionen auf die Einfuhrzölle.
Quelle : spiegel.de
Tags: