Diese Überlegung gibt bereits einen Hinweis auf die Gründe für das schlechte Abschneiden des Goldpreises. Das Metall ist in den Währungs- und Zinsrelationen gefangen, also in den zugrundeliegenden Wirtschaftstrends. Der Dollar ist stark, weil die Anleger wegen relativ guter Konjunktur in den USA mit steigenden Zinsen rechnen.
Steigende Zinsen machen Dollar-Anlagen attraktiver, so dass der Greenback zulegt. Gold gilt jedoch als Alternativwährung zum Dollar. Deshalb verliert das Metall bei starkem Dollar an Glanz. Die Aussicht auf steigende Zinsen wirkt in die gleiche Richtung, denn Gold zahlt keine Zinsen wie Anleihen.
Gold hat auch eingebüßt, weil es seine klassische Rolle als Absicherung gegen Inflation nicht spielen kann. Seit Jahren sind die Geldentwertungsraten tief. Eher gilt Deflation als Gefahr. In so einem Umfeld zögern gerade Anleger aus der westlichen Welt beim Kauf.
Wenn es im laufenden Jahr positive Meldungen für Gold-Fans gab, dann kamen die aus dem Segment für Münzen und Barren. So meldete die Minenlobby World Gold Council für das dritte Quartal starke Verkäufe der US-Anlagemünze American Eagle. Sie waren so hoch wie zuletzt in der heißen Phase der Finanzkrise. Auch die Westeuropäer kauften massiv Münzen und Barren.
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