Auf der Suche nach einem Modell für die von Sozialminister Hubertus Heil geplante Grundrente favorisieren Experten aus Bund, Ländern und Sozialversicherungen einen Zuschlag zur staatlichen Grundsicherung. Laut einem Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe würden Rentner mit besonders kleiner Rente im Ergebnis monatlich rund 100 Euro zusätzlich bekommen. Der Zuschlag soll von Städten und Gemeinden ausgezahlt werden, die auch den Anspruch prüfen sollen.
Minister Heil will die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbarte Grundrente 2019 auf den Weg bringen. Sie soll Rentnern, die lange in die Rentenkasse eingezahlt haben, eine Altersversorgung zehn Prozent oberhalb der Grundsicherung ermöglichen.
Auf der vergangenen Sitzung des "Bund-Länder-Dialogs zur Grundrente", bei der Fachleute aus Heils Ministerium, aus den Sozialministerien der Länder, von den Gewerkschaften, den Arbeitgebern, den Kommunen und der Rentenversicherung vertreten waren, erhielt das Zuschlags-Modell nach Angaben von Teilnehmern "die mit Abstand größte Zustimmung". Es soll auf einem weiteren Treffen Mitte Januar abschließend beraten werden.
Voraussetzungen definiert
In der Beschreibung des Modells heißt es, dass die Rentenversicherung die Voraussetzungen für die Grundrente bescheinigen soll: Dazu zählen 35 Jahre Beitragszeiten in der Rente, dazu Zeiten der Kindererziehung oder Zeiten, in denen Angehörige gepflegt wurden. Die Informationen gehen an die Ämter, die die Grundsicherung auszahlen. Sie sollen den Anspruch auf Grundrente prüfen und dann den Zuschlag auszahlen.
"Angelehnt an den Koalitionsvertrag könnte die Höhe dieses Zuschlags ein Viertel der Regelbedarfsstufe 1 betragen", heißt es in der Beschreibung. Konkret wären das 106 Euro Zuschlag, denn die Regelbedarfsstufe 1 für die Grundsicherung im Alter beträgt ab 1. Januar 2019 exakt 424 Euro.
Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Grundsicherung, die je nach Stadt unterschiedlich hoch ausfällt, rund 800 Euro. Sie umfasst auch Miete und Heizkosten. Derzeit leben etwa 550.000 Rentner von Grundsicherung im Alter.
Quelle: n-tv.de
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