Der riskante Plan von Red Bull geht voll auf

  03 März 2024    Gelesen: 654
  Der riskante Plan von Red Bull geht voll auf

Max Verstappen schüttelt all den Wirbel um sein Team ab, drückt das Gaspedal durch - und ist schon wieder auf und davon. Wer soll diesen Mann aufhalten? Durchaus bemerkenswert indes: Das große Wagnis der Roten Bullen zahlt sich offenbar voll aus. Bei Mercedes herrscht derweil wieder Frust.

Max Verstappen schüttelt all den Wirbel um sein Team ab, drückt das Gaspedal durch - und ist schon wieder auf und davon. Wer soll diesen Mann aufhalten? Durchaus bemerkenswert indes: Das große Wagnis der Roten Bullen zahlt sich offenbar voll aus. Bei Mercedes herrscht derweil wieder Frust.

Max Verstappen feiert den perfekten Tag: Dem Weltmeister gehen mittlerweile die Misserfolge aus, schlechte Wochenenden gibt es nicht mehr, und deshalb hat er nun neue Kategorien zur Bewertung seiner Arbeit entwickelt: Gute Rennen und perfekte Rennen. "Manchmal gewinnt man und ist doch nicht zufrieden", sagte er in Bahrain, "heute war das anders. Perfekte Tage gibt es nicht so oft." Auch die Konkurrenz wird sich ja wünschen, dass eine solche Demütigung wie in Bahrain nicht allzu häufig vorkommt - aber das bleibt abzuwarten. Der Auftakt hat gezeigt, wohin es gehen kann in dieser Saison. "Max fährt in einer eigenen Galaxie", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei Sky: "Er ist jenseits von Gut und Böse."

Red Bull kann sportlich aufatmen: Das war schon ein Muskelspiel der ganz besonderen Art. Da hat Red Bull im Jahr 2023 das erfolgreichste Auto in der Geschichte der Formel 1 - und ändert zur neuen Saison trotzdem das Gesamtkonzept. Das hätte böse nach hinten losgehen können, denn was so ein Konzept wirklich leistet, lässt sich mit Sicherheit ja immer erst auf der Strecke sagen. "Es war ein Risiko, aber es hat sich gelohnt", sagt auch Sergio Perez, Verstappens Teamkollege, der am Samstag für einen Red-Bull-Doppelsieg sorgte. Das Weltmeisterteam hat aktuell einen Ausnahmestatus in der Formel 1, dem Rest des Feldes sind sie entwachsen. Und lenken damit auch ein wenig ab von den Wirren um Teamchef Christian Horner, der sich nach Vorwürfen einer Mitarbeiterin einer internen Untersuchung stellen musste. Die Beschwerde ist abgewiesen, und Horner reist mit dem Team nach Dschidda. In Saudi-Arabien geht es schon am kommenden Samstag weiter.

Carlos Sainz setzt ein dickes Ausrufezeichen: Vielleicht war Carlos Sainz der beste Indikator dafür, was an der Spitze der Formel 1 gerade so los ist. Der Spanier hatte beste Laune, wirkte erleichtert und gelöst, sprach von einem "Attacke-Rennen" - nachdem er mit 25 Sekunden Rückstand auf Verstappen den dritten Platz geholt hatte. Der Weltmeister und Red Bull sind offenkundig nicht mehr der Maßstab für die Konkurrenz, für einen Ferrari-Piloten kann sich der dritte Platz anfühlen wie ein Sieg. Ein ganz persönlicher war es allerdings tatsächlich für Sainz, denn es ist ja ein besonderes Jahr: 2025 muss er gehen, weil Lewis Hamilton zur Scuderia kommt - Charles Leclerc dagegen darf bleiben. Jeder teaminterne Sieg gegen den Monegassen dürfte vor diesem Hintergrund eine Genugtuung sein. Sainz möchte gerne als Nummer eins davonreiten.

Herrje, Mercedes: "Neues Auto, neues Glück?", fragte Sky-Experte Ralf Schumacher drauflos. "Sieht nicht so aus", sagte Toto Wolff knapp. Der Start der Saison war für Mercedes frustrierend, und es war ein Deja-vu. "Letztes Jahr war das Ergebnis extrem schlecht, da wurden wir Fünfter und Siebter", sagte Wolff, "jetzt sind wir wieder Fünfter und Siebter." Man wähnte sich eigentlich auf einem guten Weg bei den Silberpfeilen, die Tests, die Trainings und auch das Qualifying sendeten entsprechende Botschaften. Das Rennen wurde nun aber zum Rückschlag, vor allem, weil die Reifen an den Autos von George Russell und Lewis Hamilton nicht auf Temperatur kamen. "Es ist extrem frustrierend", sagte Wolff.

Quelle: ntv.de, tno/sid


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