Viele Newcomer sind auf der Verlierer-Spur

  11 Juni 2024    Gelesen: 761
  Viele Newcomer sind auf der Verlierer-Spur

Neue Automarken haben es schwer, sich auf dem deutschen Markt zu etablieren. Das zeigen aktuelle Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Auch Tesla hat zu kämpfen - der US-Elektroautobauer ist bei den Neuzulassungen derzeit fast im freien Fall.

Die vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) geführte Liste der in Deutschland vertretenen Automarken hat in der jüngeren Vergangenheit einigen Zulauf erhalten. Vor allem aus Fernost und den USA drängen neue Player auf den hiesigen Automarkt, der mit jährlich gut drei Millionen Neuzulassungen zu den weltweit wichtigsten Absatzmärkten der Branche zählt. Eigentlich sollte der Kuchen also groß genug sein, damit für jeden ein stattliches Stückchen übrigbleibt. Doch nicht gerade wenige der zum Teil bereits vor Jahren angetretenen Newcomer verharren im Stückzahlen-Nichts, wie die jüngsten Zulassungszahlen des KBA vom Mai 2024 zeigen.

Die einzige neue Marke, die im Mai relevante Stückzahlen erreichte, ist MG, die zum chinesischen SAIC-Konzern gehört. Rund 2700 Neuzulassungen gingen auf ihr Konto, was einem Zuwachs von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und einem Marktanteil von 1,1 Prozent entspricht. Damit steht MG derzeit besser da als beispielsweise etablierte Marken wie Suzuki, Nissan oder Mazda.

Deutlicher weniger Neuzulassungen, aber immerhin noch im dreistelligen Bereich verzeichneten die Hersteller Polestar (414), Great Wall Motors/Ora (268) sowie BYD (201).

Alle anderen Newcomer bleiben dagegen deutlich unterhalb der Wahrnehmbarkeits- und Relevanzschwelle. Aiways (4), Fisker (12), Ineos (31), Lucid (13), Lynk&Co (1), Maxus (13), Nio (35), Vinfast (8) und Xpeng (12) mussten sich mit äußerst schleppenden Verkäufen begnügen. Selbst Rolls-Royce (42) und Bentley (63) konnten im vergangenen Monat jeweils mehr Autos verkaufen.

Auch bei Tesla läuft es nicht mehr rund

Neue Marken haben es offensichtlich schwer, bei deutschen Autokäufern zu punkten. Dass es zumindest zwischenzeitlich auch anders geht, zeigt das Beispiel Tesla. Doch für den US-Hersteller laufen die Geschäfte längst nicht mehr so rund wie noch vor einem Jahr.

Vielmehr befindet er sich derzeit fast im freien Fall, denn in den ersten fünf Monaten des Jahres musste Tesla einen Rückgang der Neuzulassungen um satte 41,4 Prozent verkraften. Im vergangenen Mai verkaufte der Elektroautobauer mit rund 1900 Neuzulassungen sogar 64 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor. Nur bei Lynk&Co war der relative Rückgang mit minus 99,6 Prozent noch höher.

Die Newcomer, die seit einigen Jahren in größerer Zahl auf den deutschen Markt drängen, bleiben bis auf wenige Ausnahmen also Luftnummern. Der deutsche Automobilmarkt wird nach wie vor von den bekannten Marken dominiert. Mit großem Abstand führt VW mit 47.636 Neuzulassungen und 20,1 Prozent Marktanteil. Dahinter folgen Mercedes (19.832/8,4 Prozent), BMW (18.568/7,9 Prozent), Skoda (17.486/7,4 Prozent), Seat (16.036/6,8 Prozent) und Opel (13.455/5,7 Prozent).

Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x


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