Die Beats Solo Buds sind extrem abgespeckt, aber gut

  01 Juli 2024    Gelesen: 413
  Die Beats Solo Buds sind extrem abgespeckt, aber gut

Wer günstige, kompakte und bequeme Ohrhörer sucht, ist mit den hübschen Beats Solo Buds für rund 90 Euro gut bedient. Außer einem hohen Tragekomfort, großer Ausdauer und einem ansprechenden Klang haben sie aber nichts weiter zu bieten, denn Apple hat alle Extras gestrichen, sogar den Akku im Ladecase.

Manche möchten erstklassige Bluetooth-Ohrhörer mit tollem Klang, starker Geräuschunterdrückung und vielen Zusatzfunktionen haben. Sie sind dann auch bereit, dafür einen entsprechend hohen Preis zu bezahlen. Viele Nutzerinnen und Nutzer suchen aber einfach nur gute, günstige und unkomplizierte Stöpsel, die sie immer dabeihaben können. Für diese Klientel hat Apple die Beats Solo Buds auf den Markt gebracht, die für knapp 90 Euro sparsame Puristen glücklich machen sollen. Im Praxistest machen sie ihre Sache gut, aber es gibt bessere Alternativen.

Ladecase ohne Akku, aber große Ausdauer

Wenn man die Verpackung öffnet, fällt sofort das sehr kleine Ladecase auf, das problemlos auch in der Kleingeld-Tasche der Jeans Platz findet. Um das zu erreichen, hat Apple den Akku weggelassen, weshalb die Box auch nur 22 Gramm wiegt. Um die Buds darin aufzutanken, muss das Case also mit einem Netzteil, Laptop oder einer anderen Stromquelle via USB-C-Kabel verbunden sein.

Im Test hat sich das nicht als Nachteil erwiesen, da zur Not nur fünf Minuten ausreichen, um wieder etwa eine Stunde Musik hören zu können. Außerdem haben die Buds mit bis zu 18 Stunden eine enorm lange Laufzeit, was Zwangspausen nahezu ausschließt.

Sehr hoher Tragekomfort

Die große Ausdauer hat Apple nicht durch besonders große Batterien in den Ohrhörern erkauft. Es genügt, dass die Buds weder für eine aktive Geräuschunterdrückung noch einen Transparenzmodus Energie benötigen. So sind die Stöpsel ebenfalls kompakt und leicht, wodurch sie auch über viele Stunden bequem zu tragen sind.

Die Verarbeitung von Box und Ohrhörern ist hochwertig, billig wirken die Beats Solo Buds keineswegs. Allerdings haben sie offiziell keinen Schutz vor Staub und Wasser, weshalb sie unter anderem nur bedingt für Sport geeignet sind.

Beats gehört zwar Apple, doch die Solo Buds harmonieren auch problemlos mit Android-Geräten, man muss dafür lediglich die zugehörige App installieren. In ihr kann man auch teilweise die Steuerung der Ohrhörer anpassen. Unter anderem hat man die Option, bei einem längeren Druck links oder rechts die Lautstärke zu regeln, statt einen digitalen Assistenten aufzurufen.

Einfache Steuerung, recht guter Klang

Die mechanischen Tasten in den Außenflächen der Buds reagieren präzise, allerdings muss man ziemlich fest drücken, was etwas unangenehm ist. Eine Trageerkennung bieten die Stöpsel nicht, die Wiedergabe pausiert also nicht automatisch, wenn man sie aus dem Ohr nimmt.

Kaum überraschend unterstützen die extrem abgespeckten Buds keine hochauflösenden Bluetooth-Codecs. Schmerzlicher vermisst man aber eine Klanganpassung. Es gibt in der App weder voreingestellte Modi, geschweige denn einen Equalizer. Das ist schade, denn der Sound der Solo Buds ist zwar gut, aber gelegentlich auch etwas temperamentlos. Insgesamt klingen die Ohrhörer sehr klar, wobei manchmal die Höhen zu sehr betont werden und die Bässe zu zurückhaltend agieren.

Wie gut der Ton empfunden wird, hängt stark von der Musik ab, die man hört. So ist Gitarrenrock nicht die Stärke der Stöpsel, bei Hip-Hop oder Techno können sie dagegen richtig Spaß machen.

Fazit

Insgesamt bieten die Beats Solo Buds für 90 Euro ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie sind äußerst bequem und klingen recht gut. Außerdem passen sie auch in die kleinste Tasche und halten so lange durch, dass man den Akku im Ladecase nicht vermisst. Allerdings gibt es in dieser Preisklasse Alternativen, die deutlich mehr zu bieten haben. Dazu gehören unter anderem die Nothing Ear (a) oder die knapp 75 Euro günstigen Samsung Galaxy Buds FE, die bei Stiftung Warentest zu den Testsiegern gehören.

Quelle: ntv.de


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