Das Galaxy Z Flip 6 steckt man gerne in die Tasche

  16 Juli 2024    Gelesen: 517
  Das Galaxy Z Flip 6 steckt man gerne in die Tasche

Mit neuer Hauptkamera, starkem Prozessor und neuen KI-Fähigkeiten ist das Galaxy Z Flip 6 so gut wie andere Top-Smartphones von Samsung, und es ist auch nicht viel teurer. Obendrein kann man es kompakt zusammenklappen und es hat zwei Bildschirme. Warum sollte man sich etwas anderes in die Tasche stecken?

In der sechsten Generation ist das Galaxy Z Flip ein ausgereiftes Klapp-Handy, das problemlos ein herkömmliches Top-Smartphone mit starrem Display ersetzen kann. Auch an der Hauptkamera und der Ausdauer gibt’s jetzt nichts mehr zu meckern, und Samsungs neue KI-Funktionen machen auf dem Gerät besonders viel Spaß.

Nur kleine Design-Veränderungen

Am Design hat Samsung nicht viel geändert, aber das Galaxy Z Flip 6 hat jetzt einen kantigeren, matten Aluminiumrahmen, der ihm sehr gut steht. Obwohl sein Haupt-Display 6,7 Zoll groß ist, ist das Gerät zusammengeklappt gerade mal 85,1 x 71,9 x 14,9 mm groß, womit es auch in kleinen Hosentaschen problemlos Platz findet. Mit 187 Gramm ist das Klapp-Handy auch nicht schwerer als andere Oberklasse-Smartphones, obwohl es auch noch ein 3,4 Zoll großes Außen-Display für Widgets, Benachrichtigungen und andere Funktionen hat.

Kaum sichtbarer Knick

Wenn man das Gerät aufklappt, blickt man auf einen prächtigen AMOLED-Bildschirm mit bis zu 120 Hertz (Hz) Bildwiederholrate. Die Auflösung ist mit FHD+ ausreichend scharf und das Display kann noch heller leuchten als beim Vorgänger-Modell. Der Knick in der Mitte des Panels ist kaum noch zu sehen, eigentlich fühlt man ihn nur noch, wenn der Finger darüber streicht.

Das Scharnier hält das geöffnete oder geschlossene Display perfekt in Form und bietet beim Auf- oder Zusammenklappen einen angenehmen Widerstand. Mit IP48 ist das Flip jetzt nicht mehr nur wasserfest, sondern auch offiziell etwas gegen Staub geschützt. Am Strand sollte es aber trotzdem nicht in den Sand fallen.

Bessere Hauptkamera, stärkerer Antrieb

Neu ist die vom Galaxy S24 übernommene optisch stabilisierte Hauptkamera, die jetzt mit 50 statt 12 Megapixeln (MP) auflöst und die Blende f/1.8 hat. Die höhere Auflösung macht sich speziell beim digitalen Zoom bezahlt, mit dem jetzt auch bei mehr als zweifacher Vergrößerung noch hochwertige Fotos möglich sind. Das gilt für Aufnahmen bei Tageslicht, nachts bringen die zusätzlichen Pixel keine sichtbare Verbesserung. Die Ultraweitwinkel-Kamera (f/2.2) löst wie gehabt mit 12 MP auf. Die Selfie-Kamera auf der Innenseite bietet 10 MP und die Blende f/2.2.

Ebenfalls neu ist Qualcomms Top-Prozessor Snapdragon 8 Gen 3, der das Smartphone antreibt und erstmals in einem Galaxy Z Flip von einer Vapor Chamber gekühlt wird. Mit 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher hat das Gerät so voraussichtlich genug Reserven, um die garantierten sieben Jahre Software-Updates auch ausnutzen zu können.

Neue Funktionen fürs Außen-Display

Das Außen-Display hat sich technisch nicht verändert, aber es hat neue Funktionen wie vorformulierte Antworten auf Nachrichten erhalten, die es noch etwas praktischer machen. Dazu ist es perfekt für Samsungs KI-Dolmetscher geeignet, denn Gesprächspartner können die Echtzeit-Übersetzung auf dem kleinen Bildschirm lesen.

Besonders viel Spaß macht aber nach wie vor, das Außen-Display für Selfies mit der Hauptkamera zu nutzen, wobei man die Aufnahme mit einer Handgeste auslösen kann. Cool ist auch, dass andere, die man fotografiert, darauf eine Vorschau sehen und sich ins rechte Licht rücken können. Bei Selfies hilft Samsungs KI, indem sie auf Wunsch automatisch so zoomt, dass sowohl Sehenswürdigkeiten als auch aufgenommene Personen ins Bild passen.

KI verwandelt Porträts in Comics

Auch sonst spielt die künstliche Intelligenz bei Fotos eine wichtige Rolle. So kann man wie bei den Galaxy-S24-Geräten auch auf dem Flip 6 Objekte oder Personen in Aufnahmen entfernen, verschieben oder skalieren. Ganz neu ist die Möglichkeit, Porträts in verschiedene künstlerische Stile umzuwandeln, beispielsweise in Comics. Erstaunlich gut funktioniert auch, Objekte zu zeichnen, die dann realistisch ins Foto eingebaut werden.

Das alles ist kinderleicht, man muss in der Galerie unter einem Bild lediglich auf das KI-Zeichen tippen und auswählen, was man tun möchte. Man erhält mehrere Vorschläge, wobei die Resultate teilweise erstaunlich gut ausfallen. Eine nette Spielerei ist es, ein eigenes Foto als Hintergrundbild zu wählen, das die KI basierend auf Uhrzeit und Wetter anpasst.

Galaxy AI ist nicht alleine

Von der Galaxy-S24-Serie haben Samsungs Falter auch den Chat-Assistenten übernommen. Er kann Gespräche nicht nur übersetzen, sondern ist auch in der Lage, bei der Erstellung von Texten zu helfen, beispielsweise, um den richtigen Ton zu treffen. Ebenso kann man auf dem Flip 6 Anrufe in Echtzeit dolmetschen und sich bei Notizen unterstützen lassen.

Außerdem ist es möglich, Sprachaufnahmen in Text zu verwandeln oder im Browser Zusammenfassungen von Webseiten-Inhalten zu bekommen. Ein Fitness-Assistent fertigt Analysen und gibt Anleitungen auf Basis gesammelter Daten, die künftig auch von Samsungs neuem Ring kommen können.

Das alles läuft unter dem Oberbegriff Galaxy AI, aber Samsung hat auch viele KI-Funktionen eingekauft. Aktuell stammen sie vorwiegend von Google, der Hersteller ist aber auch offen für andere Angebote. Aktuell gilt als Faustregel: Samsungs KI kann offline arbeiten, andere KI-Funktionen nutzen meistens die Cloud. Der Hersteller versichert, alle Daten würden sofort nach der Generierung gelöscht und dienten niemals Werbezwecken. Man hat aber auch die Möglichkeit, ausschließlich KI-Funktionen auf dem Smartphone zu nutzen.

Wenn man die vielen neuen Funktionen ausprobiert, muss man sich keine Sorgen machen, dass der Akku allzu schnell schlappmacht. Samsung hat die Kapazität von 3700 auf 4000 Milliamperestunden (mAh) erhöht, womit das Galaxy Z Flip 6 im Praxistest gut über den Tag gekommen ist.

Fazit

Samsung hat nicht viel verändert, aber genau die richtigen Verbesserungen vorgenommen, um das Galaxy Z Flip in der sechsten Generation zu einem ausgereiften Gerät zu machen. Die neuen KI-Funktionen sind praktisch und cool, werden aber voraussichtlich schon bald auf etlichen weiteren Smartphones zur Verfügung stehen. Wichtiger sind die neue Hauptkamera, die höhere Leistung sowie die verbesserte Ausdauer. Außerdem ist jetzt der Falz im Display kein Argument mehr gegen das Flip.

Mit 256 Gigabyte Flash-Speicher kostet das Gerät knapp 1200 Euro. Das ist viel Geld, aber andere, gewöhnliche Top-Smartphones sind ebenso teuer, ohne die Vorzüge eines flexiblen Displays oder eines zweiten Bildschirms zu bieten. Damit könnte das Galaxy Z Flip 6 aus der Nische treten und zum Mainstream werden

Quelle: ntv.de


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