Erste Fahrt mit dem Mini Aceman - stylishes Spaß-SUV

  30 Oktober 2024    Gelesen: 629
Erste Fahrt mit dem Mini Aceman - stylishes Spaß-SUV

Mini ergänzt sein variantenreiches Programm um ein stylishes Kleinwagen-SUV. Natürlich elektrisch angetrieben - und zwar ausschließlich. ntv.de hat den Newcomer erstmals gefahren.

Schon wieder ein neuer Mini - was für einer ist es diesmal? Mal kurz einen Blick in das Datenblatt werfen: 4,07 Meter Länge. Und mit 1,50 Metern Höhe darf das jüngste Familienmitglied als SUV durchgehen. In puncto Design rangiert der Brite irgendwo zwischen flippig und solide, um sich ungefähr bei stylish einzuordnen. Da wären Merkmale wie das optisch kräftig wirkende Dach sowie irgendwie exzentrisch gestaltete Radhäuser. Den im Union-Jack-Style gehaltenen Schlussleuchten gelingt es, mit ihren anti-geometrischen Linien Blicke zu fangen. Und mit der geschliffenen LED-Grafik sowieso. Auch die ebenfalls mit LED-Technik bestückten Scheinwerfer sind nicht einfach rund, wäre schließlich zu einfach gewesen.

Rund ist dafür der zentrale Touchscreen mit sogenannter OLED-Technologie, was als ziemlich ausgefallen durchgehen darf. Doch das ist bloß die halbe Wahrheit. Das Team aus Entwicklern und Gestaltern hat es fertiggebracht, die Smartphone-Oberfläche beispielsweise von iOS fein säuberlich zu integrieren ohne merkwürdig abgeschnittene Ränder. Viel Infotainment im Retro-Mini? Geht klar. Was aber so gar nicht klargeht, ist ein Head-up-Display mit Projektion auf eine kleine Plexiglasscheibe. Sorry, BMW-Konzern, aber Premium heißt: direkt in die Windschutzscheibe projizieren.

Natürlich ist der Innenraum ansonsten cool mit der Retro-Innenarchitektur. Coole Muster, fetzige Lichtspielereien und peppige Stoffe bieten genau den Lifestyle, den die Mini-Klientel erwartet. Und vielleicht lässt sich auf diese Weise auch mal der eine oder andere Neukunde anziehen. Witzige Retroschalter vollenden das Mini-Erlebnis und sorgen nebst klassischen Drucktasten für ein bisschen Konventionalität. Vor allem die Assistenten-Taste in der Mittelkonsole hilft dabei, die handelsüblichen Piep- und Vibrationsassistenten zu eliminieren. Und auf dem griffsympathischen Lenkrad gibt es noch weitere Taster.

Verbrenner finden sich in der Preisliste des Aceman nicht

Dass das Platzangebot hinten spärlich (wenngleich üppiger als im Cooper) ausfällt - geschenkt. Dafür sind die Sitze recht bequem. Immer beachten: Der Mini ist ein Kleinwagen. Will man mit dem fetzigen Briten überhaupt auf weite Reise gehen? Tja, das ist eine gute Frage. Mini hat für den Aceman jedenfalls keinerlei Verbrenner vorgesehen. Wird jedenfalls aktuell kommuniziert.

Und nicht nur, dass sich keine Benziner oder Diesel in der Preisliste finden lassen. Es gibt - wenn die Kunden schon mit elektrischem Antrieb vorliebnehmen müssen - nicht einmal große Batteriespeicher beim Mini. Die Basis (184 PS) verfügt über gerade mal 38,5 kWh Nettokapazität, während das 218 PS starke Modell 49,2 kWh netto bietet. Eigentlich ist das total konsequent, schließlich sorgen große Stromspeicher für einen ebenfalls großen CO2-Rucksack - Akkus sind schließlich Ressourcenfresser.

Mini hat sich bemüht, den Aceman so effizient wie möglich zu machen, was aber bei einer kurzen Probefahrt schwierig zu überprüfen ist. Schließlich spielen verschiedene Faktoren wie Topografie und Witterung eine große Rolle. Bei neun Grad Außentemperatur und moderater Fahrt auf begrenzten dänischen Autobahnen kommt man mit einer Hundertprozentfüllung (großer Akku) auf etwas über 300 Kilometer Reichweite. Und berücksichtigt man die eher maue Ladeleistung von 95 kW (Ladezeit von 10 auf 80 Prozent binnen 31 Minuten), ist auf längeren Strecken Geduld angesagt.

Dafür entschädigt das SE-Modell mit ziemlich fahraktiven Gepflogenheiten. Geht das überhaupt bei 1,8 Tonnen Leergewicht? Klar, die gewichtigen Akkupacks verschieben den Schwerpunkt nach unten. Entsprechend flink bewegst du das SUV über kurvige Landstraßen. Ist der Brite deshalb aber gleich ein knüppelharter Nervbolzen? Nö, eigentlich sogar recht erträglich auf welligen Straßen. Und der Fronttriebler tritt beim Ampelstart verdammt wuchtig an, sprintet in etwas mehr als sieben Sekunden auf 100 km/h. Sagt Mini jedenfalls, aber der Druck im Kreuz lässt diesen Wert glaubwürdig erscheinen.

Digital Natives dürften sich mit dem charakteristischen Gefährt übrigens schnell anfreunden, spätestens wenn sie ihren virtuellen Schlüssel auf dem Smartphone haben und sich dem dann öffnenden Mini nähern. Ab 30.650 Euro startet der Spaß. Und Spaß ist hier tatsächlich sogar schon vor der ersten Fahrt wörtlich zu nehmen, denn das Konfigurieren des Mini wird sicher lustig angesichts der unzähligen Konfigurationen.

Auffällig ist, dass die Produktstrategen vorwiegend fetzige Farben im Programm haben, sollte man sich für etwas Buntes entscheiden. So gesehen könnte der besprochene Testwagen in "Indigo Sunset Blue" schon fast etwas Besonders sein. Aber wie man die Deutschen kennt und sich das Straßenbild so ansieht, werden die meisten Mini-Aceman-Exemplare vermutlich sowieso wieder in Schwarz oder Silber herumfahren. Warten wir es ab.

Quelle: ntv.de


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