Auf ein solches Erfolgserlebnis hatte Galatasaray lange warten müssen. Seit Dezember 2013 konnte der türkische Meister in der europäischen Königsklasse keinen Sieg mehr erzielen. Zuletzt hatte es gegen Atletico Madrid (0:2) und FK Astana (2:2) nur zu einem Punkt gereicht. Zu wenig für den türkischen Traditionsverein, der sich seit jeher über seine internationalen Ziele definiert.
«Wir wussten, dass dieses Spiel schon ein kleines Finale für uns war», sagte Podolski nach dem Abpfiff gegen 2:1 über Benfica Lissabon. Eine Niederlage hätte das Weiterkommen in der Tat in weite Ferne gebracht. Und bereits nach zwei Minuten war durch ein Tor von Benfica-Stürmer Nicolas Gaitan zum 0:1 der nächste Rückschlag gefolgt.
Doch noch vor der Halbzeit drehte Galatasaray die Partie durch einen verwandelten Handelfmeter von Kapitän Selcuk Inan (19.) und Podolskis Treffer (33.). Mit nun vier Punkten haben die «Löwen» den Anschluss zu Atletico und Benfica (beide jeweils sechs Punkte) gewahrt und dürfen weiter auf das Achtelfinale hoffen.
Podolski war gemeinsam mit Wesley Sneijder auffälligster Akteur der Gelb-Roten. Die Zeitung «Fanatik» bescheinigte ihm danach, «so ehrgeizig wie am Anfang seiner Karriere» zu wirken. Türkische Medien lobten ausdrücklich seine Defensivarbeit. Nach Startschwierigkeiten findet sich der 30-Jährige immer besser in seinem neuen Klub zurecht.
Vor allem seine Stärken im Abschluss sind für Galatasaray wertvoll. In der Transferperiode konnte der Club neben Podolski keinen neuen Angreifer verpflichten. Nationalstürmer Burak Yilmaz plagen Verletzungsprobleme, Ersatz Umut Bulut ist außer Form.
Umso mehr avanciert der Nationalspieler zum Hoffnungsträger, zumal die nächste richtungsweisende Partie ansteht, so die dpa. Am Sonntag trifft Galatasaray auf den großen Rivalen und Stadtnachbarn Fenerbahce. Das Istanbuler Derby ist eines der hitzigsten im Weltfußball, vor und während der Partie herrscht in der Türkei traditionell kollektive Aufregung.
Dass Galatasaray im Stadion Fenerbahces seit 1999 auf einen Sieg wartet, macht das Derby für Verein und Fans umso bedeutender. Sollte Podolski erneut den Unterschied ausmachen und auch dieser Durststrecke ein Ende setzen, wäre er auf einen Schlag Vereinsheld.
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