Zittern vor Erstflug von Russlands neuem Zivil-Jet: Erfüllen sich die Erwartungen?

  05 Mai 2017    Gelesen: 1172
Zittern vor Erstflug von Russlands neuem Zivil-Jet: Erfüllen sich die Erwartungen?
Der neue russische Passagierjet MS-21 (im Ausland auch MC-21 genannt) hat einem Zeitungsbericht zufolge die Produktionshalle verlassen, um sich auf seinen Erstflug vorzubereiten. Experten erläutern, warum für Russland die Herstellung dieser Maschine so wichtig ist.
Die Tageszeitung „Iswestija“ zitiert am Donnerstag einen Insider in der russischen Flugzeugbranche mit den Worten, die erste unmittelbar für Flüge geeignete MS-21-Maschine habe die Endmontagehalle im sibirischen Irkutsk verlassen, um sich auf Testflüge vorzubereiten.

Der Hersteller Irkut wollte den Bericht nicht offiziell kommentieren. Der Termin für den Erstflug wird auch nicht bekannt gegeben. Vizepremier Dmitri Rogosin hatte zuvor gesagt, der erste Testflug solle noch in diesem Frühjahr stattfinden.
Der russische Luftfahrtexperte Alexej Sinizki sagte dem Blatt: „Es besteht kein Zweifel mehr, dass der Erstflug stattfinden wird. Die Frage ist nun, ob die Maschine ihren geplanten Parametern entsprechen wird. Dies werden eben die bevorstehenden Testflüge zeigen.“

Wie die Zeitung schreibt, sollen alle weiteren Testphasen unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Vorerst ist es nicht geplant, Journalisten zum Erstflug einzuladen. Eine öffentliche Präsentation soll später stattfinden.

Die russische Fluggesellschaft Aeroflot soll als Erste den neuen Passagierjet bekommen. Für sie wurden bereits 50 Maschinen bestellt. Die Lieferungen sollen nach Angaben des Blattes Ende 2018 oder Anfang 2019 beginnen.

Der russische Transport-Experte Andrej Kramarenko sagte der Onlinezeitung gazeta.ru, vorerst herrsche noch Unklarheit in Bezug auf manche reale Betriebsparameter des neuen Jets: „Im Laufe der Testflüge werden sie sich bestätigen bzw. nicht bestätigen. Doch viele Positionen in Sachen Kostenaufwand werden erst im kommerziellen Betrieb klar werden.“

Der russische Luftfahrtexperte Roman Gussarow hatte zuvor der Agentur RIA Novosti gesagt: „Die MS-21 ist eine Konzentration modernster Technologien des gegenwärtigen Flugzeugbaus. Unter anderem geht es um Technologien, die bei der Herstellung von Schmalrumpf-Mittelstreckenflugzeugen noch von niemandem verwendet wurden – weder von Boeing noch von Airbus. Nun kommt es darauf an, ob diese Technologien ihre Vorteile bestätigen werden.“
Gussarow sagte, der zivile Flugzeugbau in Russland sei zurückgeblieben, doch in seine Modernisierung sei viel Geld investiert worden: „Wir versuchen jetzt, nicht nur den Rückstand aufzuholen, sondern in mancher Hinsicht auch Spitzenreiter zu werden. Mit der MS-21 gibt es alle Chancen darauf.“

Quelle : sputnik.de

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