Die Quelle liege vermutlich im südlichen Ural, teilte das Bundesamt für Strahlenschutz mit. Die Ursache der erhöhten Messwerte des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 sei jedoch weiterhin unklar. Es bestehe in Deutschland keinerlei Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.
Ein Unfall in einem Atomkraftwerk könne als Ursache ausgeschlossen werden, da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde, hieß es. Dies entsteht in großen Mengen bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken und ist wegen seiner langen Halbwertzeit von 374 Tagen gut nachweisbar.
Einsatz in Batterien von Satelliten
Würde das jetzt gemessene Ruthenium-106 aus einem Atomkraftwerk stammen, hätte man in der Luft auch andere typische Produkte der Kernspaltung finden müssen wie Rhodium und Palladium. Doch registriert wurde nur Ruthenium-106.
Ruthenium-106 wird den Angaben zufolge unter anderem als Strahlenquelle für die Krebstherapie eingesetzt. Selten kommt es auch in Radionuklidbatterien zum Einsatz, die Satelliten und Raumsonden mit Strom versorgen. Diese Batterien wandeln die beim radioaktiven Zerfall entstehende Wärme in elektrische Energie um. Auch bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus Kernkraftwerken könne Ruthenium auftreten.
Die nun in Europa gemessene Konzentration ist jedoch sehr gering. So betrage die höchste in Deutschland gemessene Konzentration von Ruthenium in Görlitz etwa 5 Millibecquerel pro Kubikmeter Luft. "Selbst bei konstanter Einatmung über den Zeitraum von einer Woche ergibt sich daraus eine Dosis, die niedriger ist als die, die durch die natürliche Umgebungsstrahlung in einer Stunde aufgenommen wird", heißt es in der Mitteilung.
Quelle:spiegel
Tags: