"Wir haben beschlossen, unsere Schulen heute zu schließen, bis wir vollständige Gewissheit haben, dass sie sicher sind", sagte Zipperman. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. Die privaten Schulen blieben geöffnet, da sich die Drohung nur gegen die rund tausend öffentlichen Einrichtungen gerichtet habe.
Auch die Schulbehörde LAUSD schrieb im Internetdienst Twitter, die Schulen der Stadt blieben wegen einer "glaubhaften Drohung" geschlossen. Behördenchef Ramon Cortines sagte, er habe die Schließung angeordnet, nachdem die Polizei ihm von einer Drohung berichtet habe, die "nicht eine Schule, nicht zwei oder drei Schulen, sondern viele Schulen" betroffen habe.
Es sei die Rede von Rucksäcken und "anderen Paketen" gewesen, sagte Cortines. Polizisten und FBI-Spezialisten seien angefordert worden, um die Schulen zu überprüfen. Der kalifornische Kongressabgeordnete Brad Sherman sagte dem Sender CNN, dass der Absender der E-Mail sich als "muslimischer Extremist" bezeichnet und mit einem Nervengasangriff gedroht habe. Außerdem habe der Verfasser behauptet, "32 Komplizen" zu haben.
Zu der Vorsichtsmaßnahme wurden die Behörden auch durch ein Blutbad in einer Sozialeinrichtung im nahen San Bernardino getrieben, wo am 2. Dezember 14 Menschen von mutmaßlich islamistischen Attentätern getötet worden waren. Seine Entscheidung gründe "auf dem, was kürzlich und in der Vergangenheit geschehen ist", sagte Cortines. In den USA war es in der Vergangenheit auch immer wieder zu Amokläufen an Schulen gekommen.
An den Schulen in Los Angeles werden 640.000 Schüler unterrichtet. Die Polizei war um kurz nach 07.00 Uhr Ortszeit vor die Presse getreten, als noch viele Schüler zu Hause waren. Die Eltern, die ihre Kinder schon abgesetzt hatten, wurden kontaktiert, um sie wieder einzusammeln. Auch Busse auf dem Weg zu den Schulen kehrten wieder um.
Auch die Ostküstenmetropole New York erhielt am Dienstag eine an die öffentlichen Schulen gerichtete Drohung, die Behörden stuften sie aber nicht als glaubwürdig ein. Bürgermeister Bill de Blasio sagte bei einer Pressekonferenz, die Schüler seien nicht bedroht. "Wir sind absolut davon überzeugt, dass unsere Schulen sicher sind."
Polizeichef Bill Bratton sagte zwar, die per E-Mail eingegangene Drohung sei fast dieselbe wie in Los Angeles. Sie werde aber "nicht als glaubwürdige terroristische Drohung" gewertet. Derlei Bedrohungen sollten lediglich Angst verbreiten, sagte Bratton und warnte davor, "überzureagieren". Die Behörden seien mit Los Angeles aber in engem Kontakt.
In New Yorks öffentliche Schulen gehen mehr als eine Million Schüler, die Einrichtungen blieben aber geöffnet. Es gebe "keinen Grund zur Sorge", erklärte die dortige Schulchefin Carmen Fariña.
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