Das jüngste Beispiel ist besonders ambitioniert. Anfang des Jahres präsentierte die Bahngesellschaft JR East nahe Tokio ihren „Genbi Shinkansen“, auf Deutsch den „Superschnellzug für gegenwärtige Kunst“. Wie der Name sagt, handelt es sich dabei um eine rasante Galerie. Und so sieht der Zug auch aus.
Außen schmückten Bilder des berühmten Feuerwerks in Nagaoka der Fotografin Mika Ninagawa den tiefblau gehaltenen Zugkörper. Innen wurde in fünf der sechs Wagen die Fenster verschlossen, um Platz für die Exponate von sieben japanischen Künstlern und dem amerikanischen Maler und Trickfilmer Brian Alfred zu machen.
Ab diesem Frühjahr wird er an Wochenenden in der 200 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Präfektur Niigata die gleichnamige Regionalmetropole und den Shinkansen-Stop Echigo-Yuzawa verbinden. „Wir hoffen, damit den Tourismus in der Region Niigata wiederzubeleben”, erklärte der JR-East-Manager Takahiro Kikuchi das Kalkül der Bahngesellschaft bei der Vorstellung des Zugs.
Die Initiatoren haben sich dabei eine ganz besonders kaufkräftige wie auch reiselustige Zielgruppe im Auge: Frauen von Ende 20 bis Ende 40. Auf den 105 Plätzen pro Fahrt kommen daher neben dem Augen- auch der Gaumenschmaus nicht zu kurz. So sollen lokale Spezialitäten feilgeboten werden, darunter Kaffee einer bekannten lokalen Rösterei, Top-Reis aus der berühmten Anbauregion Uonuma und Butter der Insel Sado.
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