Der Rückgang habe Folgen, da das Land traditionell einer der größten Reisemärkte sei, sagte TUI-Chef Friedrich Joussen. Unter den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen rangiere die Türkei mit großen Urlaubsorten wie Antalya oder Bodrum an dritter Stelle. Der Konzern sehe sich in der Lage, schnell auf die Veränderung zu reagieren und Gästen in anderen Gebieten wie dem westlichen Mittelmeer unterzubringen. Länder wie Spanien seien bereits „ziemlich ausgebucht.“
Trotz der Unsicherheiten hält der Thomas-Cook -Rivale an seiner Geschäftsprognose fest und will im Geschäftsjahr 2015/16 (bis Ende September) das operative Ergebnis um mindestens zehn Prozent steigern. Im ersten Quartal belief sich der operative Verlust (bereinigtes Ebita) auf 101,7 Millionen Euro nach 104,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im Winter schreiben Tourismusunternehmen üblicherweise rote Zahlen – Geld wird erst mit Badeurlauben im Sommer verdient.
Der Konzern fusionierte vor über einem Jahr mit dem britischen Ableger TUI Travel. Nach dem Zusammengehen führte Joussen das Unternehmen zusammen mit dem Ex-TUI-Travel-Chef Peter Long. Der Brite räumt auf der heutigen Hauptversammlung in Hannover den Top-Posten und wechselt in den Aufsichtsrat. Damit lenkt Joussen den größten Reisekonzern Europas allein.
Die Aussicht auf deutlich weniger Türkei-Urlauber hat TUI am Dienstag zugesetzt. Die Aktien des Reisekonzerns rutschten in London um bis zu 3,8 Prozent ab. Im europäischen Branchenindex waren sie einer der schwächsten Werte.
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