Neue Hochhäuser mit Donauwasser beheizt und gekühlt

  20 Februar 2021    Gelesen: 557
Neue Hochhäuser mit Donauwasser beheizt und gekühlt

Heizen ist nicht nur mit fossilen Brennstoffen, neuerdings mit Wasserstoff oder mit Strom möglich. Ein österreichisches Projekt zeigt, dass man sogar Flusswasser verwenden kann, um Hochhäuser mit Wärme und Kühlung zu versorgen. Mit Blick auf die CO2-Emissionen eine interessante Entwicklung.

Heizen mit Gas und Strom? Wozu, wenn es der Fluss nebenan auch tut? Das dürften in vereinfachter Form die Gedanken der Planer der Bauprojekte Triiiple und Austro Tower im Süden Wiens gewesen sein, über die Futurezone berichtet.

Im Entstehen begriffen sind dort insgesamt drei Hochhäuser, die Wasser aus dem Donaukanal für Heizen und Kühlen einsetzen und so jährlich mehr als 2000 Tonnen Emissionen an Kohlenstoffdioxid einsparen sollen.

Zum Einsatz kommt dabei eine Technologie zur Wärme-Kälte-Kopplung des österreichischen Unternehmens „SEM Energie- und Gebäudemanagement“. Die Bereitstellung von Wärme und Kälte funktioniert dabei überwiegend saisonal: Im Sommer wird Wärme an das Donaukanalwasser abgegeben, das über Rohre zu einer Energiezentrale fließt. So kann das Gebäude gekühlt werden. Im Winter wird das Verfahren umgekehrt und Wärme aus dem Wasser der Donau gewonnen. Die Energiezentrale kann aber parallel beides bereitstellen, wenn etwa die Luft mit einer Klimaanlage gekühlt, das Wasser aus dem Wasserhahn aber warm sein soll.

Sollte aus irgendeinem Grund die Versorgung aus dem Donaukanal ausfallen, so werden die Wiener Hochhäuser durch fünf Tiefenbrunnen und im äußersten Notfall durch einen Elektro-Heizkessel abgesichert.

Der Betrieb dieser Anlage soll laut dem österreichischen Unternehmen keinen Einfluss auf das Ökosystem Donau haben, da es sich zum einen um sehr geringe Mengen handelt von 0,02 Prozent des in einer Sekunde vorbeifließenden Wassers. Zum anderen ist auch diese Entnahme an Auflagen gebunden. So darf das zurückfließende Wasser zum Beispiel nicht wärmer als 30 Grad Celsius sein. Inwieweit diese Technologie bei massivem Einsatz an Flüssen unbedenklich bleibt, ist damit nicht beantwortet.

snanews


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