"Wir sind fassungslos, dass Henrike Grohs auf so tragische und grausame Art aus dem Leben gerissen wurde", erklärte der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert. "Sie hat ihre Arbeit geliebt und war voller Ideen und voller Energie, diese Ideen mit ihren Partnern umzusetzen. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und den Kolleginnen und Kollegen in Abidjan."
Grohs hatte ab 2009 am Goethe-Institut in Johannesburg gearbeitet, bevor sie Ende 2013 als Institutsleiterin in die Elfenbeinküste wechselte. Nach Angaben des Goethe-Instituts soll das Büro in Abidjan in den kommenden Tagen geschlossen bleiben.
Grohs` Tod sei "ein harter Schlag für das gesamte Kulturmilieu" in der Elfenbeinküste, sagte der ivorische Journalist M`Bra Harding. Sie sei eine "große Freundin der ivorischen Kultur" gewesen.
"Sie schossen auf jeden, den sie sahen"
Schwerbewaffnete und vermummte Angreifer hatten am Sonntag zunächst das Feuer auf Badegäste am beliebten Strand von Grand Bassam eröffnet und dann drei angrenzende Hotels angegriffen, wie die ivorischen Behörden mitteilten. 14 Zivilisten und zwei Sicherheitskräfte kamen ums Leben. Zudem wurden sechs Angreifer getötet.
Laut des auf die Überwachung von islamistischen Internetseiten spezialisierten US-Unternehmens Site bekannte sich die Dschihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb, ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, zu dem Anschlag.
Eine Augenzeugin sagte, die Angreifer hätten unvermittelt zu schießen begonnen. "Alle rannten weg", sagte sie. "Frauen und Kinder rannten und versteckten sich." Begonnen habe alles am Strand. "Sie schossen auf jeden, den sie sahen." Ein anderer berichtete, er habe vier Angreifer gesehen und ein Video aufgenommen. Er habe auch Fotos von Handgranaten und Munition gemacht, die die Angreifer mitgebracht und zurückgelassen hätten.
Etwa vor zwei Monaten hatten islamische Extremisten Dutzende Menschen in einem Hotel und einem Cafe in Ouagadougou, der Hauptstadt des benachbarten Burkina Faso getötet. Ende des vergangenen Jahres griffen Extremisten ein Hotel in der Hauptstadt Malis, Bamako, an. Zu beiden Überfällen bekannte sich die nordafrikanische Al-Kaida im islamischen Maghreb.
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