Zuerst einmal: Der Begriff des Supermondes ist weder historisch geprägt noch wissenschaftlich anerkannt. Er geht vielmehr auf die Arbeit des Astrologen Richard Nolle zurück, der erstmals 1979 über einen Supermond schrieb. Nolle publizierte den Begriff in Zusammenhang mit seiner These, wonach ein Voll- oder Neumond bei besonderer Erdnähe die Wahrscheinlichkeit für Erdbeben und Vulkanausbrüche erhöht - im Vergleich zu anderen Vollmonden.
Auch wenn Nolles Thesen zum Supermond wissenschaftlich nicht bestätigt werden konnten, hat sich der Begriff des Supermondes als Erklärung für erdnahe Vollmonde in den letzten Jahrzehnten eingebürgert. Gemeint ist damit ein Vollmond, der besonders hell und besonders groß erscheint.
Doch wie kommt es zum imposanten Supermond?
Der Mond kreist um die Erde. Für eine Runde um die Erde benötigt der Mond etwa 27 Tage. Seine Umlaufbahn ist nicht kreisrund, sondern elliptisch. Das führt dazu, dass sich der Mond mal näher und mal weiter weg von der Erde bewegt. Ganz konkret variiert der Abstand des Erdtrabanten von unserem Planeten zwischen 356.400 und 406.700 Kilometern.
Von einem Supermond wird oft dann gesprochen, wenn sich der Mond in der Vollmondphase im oder nahe dem erdnächsten Punkt auf seiner Umlaufbahn um die Erde, höchstens aber 360.000 Kilometer vom Mittelpunkt der Erde befindet. Dieser Punkt wird in der Fachsprache auch als Perigäum bezeichnet. Der erdfernste Punkt heißt Apogäum. Der Mond, der dann als Vollmond scheint, wird manchmal auch als Minimond bezeichnet.
Wann ist der Supermond zu sehen?
Der Zeitpunkt für den besonderen Vollmond am 1. August ist mit 20.31 Uhr berechnet worden. Zu dieser Zeit liegen nur noch 357.311 Kilometer zwischen dem Mond und der Erde. In Deutschland wird der Supermond im August aufgrund der Uhrzeit vielerorts nicht an seinem Höhepunkt zu sehen sein. Mondaufgang ist beispielsweise für Berlin erst für 21.50 Uhr angegeben. Auch die Wolkendecke zieht in der Nacht nur mancherorts auf.
Das ist vielleicht auch gar nicht so schlimm, denn Experten der NASA haben berechnet, dass ein Supermond lediglich 7 bis maximal 14 Prozent größer als an normalen Mond-Tagen erscheint. Der Größenunterschied entspräche der Differenz zwischen einer Ein-Euro- und Zwei-Euromünze. Durch die etwas größere Fläche wird mehr Sonnenlicht vom Mond reflektiert, sodass er auch heller erscheint. Für Laien sind diese Details aber kaum wahrnehmbar, denn es gibt keine Vergleichsgrößen am Himmel. Auch wenn es viel Licht in der Umgebung gibt, büßt der Supermond an Strahlkraft ein. Aus astronomischer Sicht sind die Unterschiede zwischen Supermonden und anderen Vollmonden jedoch gering.
Wer dennoch einen besonderen Vollmond bewundern will, der hat nochmal in diesem Monat die Gelegenheit dazu. Der zweite Vollmond am 31. August ist mit nur 357.181 Kilometern Abstand der Erde sogar noch näher als sein Vorgänger.
Quelle: ntv.de, jaz
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