Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas bei einem erneuten Raketentest mehrere Marschflugkörper abgefeuert. Der südkoreanische Generalstab erklärte, die "unbekannten Marschflugkörper" seien in das Westmeer - die koreanischen Bezeichnung für das Gelbe Meer - gefeuert worden. Details zur Flugroute oder zur Zahl der Marschflugkörper lagen zunächst nicht vor, südkoreanische und amerikanische Geheimdienste hätten die Situation aber genau beobachtet.
Nordkorea hat zuletzt eine ganze Reihe von Raketentests vorgenommen. Erst am Sonntag wurden nach Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zwei strategische Marschflugkörper vom Typ Pulhwasal-3-31 von einem U-Boot aus abgefeuert. Der Test sei unter Führung von Machthaber Kim Jong-un ausgeführt worden. Anders als beim Test von ballistischen Raketen verstößt Nordkorea mit dem Test von Marschflugkörpern nicht gegen bestehende UN-Sanktionen.
Am 14. Januar hatte Nordkorea nach eigenen Angaben eine Mittelstreckenrakete mit Hyperschall-Gefechtskopf und Feststoffantrieb erprobt. Das Land strebt danach, leistungsfähigere und schwerer zu entdeckende Waffen zu entwickeln, die auch den USA zuzurechnende Ziele in der Region treffen könnten, etwa US-Militärstützpunkte in Guam und Japan.
Die Beziehungen zwischen Südkorea und dem international weitgehend isolierten Nachbarland befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Als Reaktion auf Nordkoreas Bestrebungen in der Waffenentwicklung haben Südkorea, Japan und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt und gemeinsame Militärübungen abgehalten.
Quelle: ntv.de, mba/AFP
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