Apple erlaubt iPhone-Apps aus dem Web

  12 März 2024    Gelesen: 343
  Apple erlaubt iPhone-Apps aus dem Web

Revolution auf dem iPhone: Ab dem Frühjahr müssen Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr den App Store besuchen, um eine Anwendung zu installieren. Apple beugt sich damit zähneknirschend der Kritik von App-Entwicklern, aber auch neuer Regulierung der EU.

Apple wird auf dem iPhone künftig die Installation von Anwendungen außerhalb von App Stores ermöglichen. Entwickler werden künfigt in der Lage sein, ihre Apps direkt von Websites aus zu vertreiben, kündigt das Unternehmen an. Der Tech-Konzern reagiert damit auf Kritik aus der EU-Kommission und von betroffenen Entwicklern, die von Apple eine noch weitergehende Öffnung des Softwaremarktes für das iPhone verlangen.

Bisher können iPhone-Nutzer nur Anwendungen aus dem App Store von Apple installieren. Der Konzern begründete das geschlossene System primär mit Sicherheitsbedenken, die bei Installationen von außerhalb größer sein. Nach den rechtlichen Vorgaben durch das neue EU-Gesetz für Digitale Märkte (Digital Markets Act, kurz DMA) müssen nun aber große und dominante Anbieter, sogenannte Gatekeeper, App Stores anderer Anbieter zulassen. Dazu gehört Apple. Der Konzern hatte daraufhin Anfang Februar andere Marktplätze zugelassen, sich aber gegen eine direkte Installation aus dem Web gesperrt.

Mit der neuen Web-Option gibt Apple die Softwaredistribution nicht komplett frei. Alle Apps müssten bestimmte Kriterien erfüllen und sich zu laufenden Anforderungen verpflichten, die dem Schutz der Nutzer dienen, betont der Konzern. Gleichzeitig bekräftigt er, dass man die Vorgaben des DMA kritisch sehe. Der Vertrieb über das Internet setze Nutzerinnen und Nutzer im Vergleich zu alternativen Marktplätzen noch mehr Risiken aus, die man ausräumen müsse.

Zwei Änderungen gelten ab sofort

Während die neue Installationsoption im Laufe des Frühjahrs eingeführt werden soll, gelten zwei weitere Änderungen von sofort an. Zum einen lockert Apple seine Kontrolle über die Art und Weise, wie Entwickler alternative Zahlungsmittel und Sonderaktionen innerhalb der App bewerben dürfen. Bislang hatte Apple Muster-Formulierungen und Designvorlagen vorgesehen, die von vielen Entwicklern als abschreckende Warnhinweise empfunden wurden. Die App-Anbieter hätten künftig die Möglichkeit, die Sprache und das Design der Links für Werbeaktionen und Angebote an ihre eigenen Vorstellungen anzupassen.

Eine kleinere Änderung der App-Richtlinien sieht außerdem vor, dass alternative Marktplätze einen Katalog von Apps anbieten können, die ausschließlich vom Marktplatzentwickler stammen. Das war vorher nicht möglich.

Apple hatte Entwicklern in der vergangenen Woche doch noch erlaubt, von den neuen Konditionen mit mehr Möglichkeiten zurück zum bisherigen Modell mit dem Vertrieb nur über den hauseigenen App Store des Konzerns zu wechseln. Allerdings ist das nur einmal möglich - und nur solange die Entwickler ihre Apps bisher nicht über alternative Marktplätze vertreiben.

Quelle: ntv.de, chr/dpa


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