Weltpremiere - VW ID.3 und ID.7 GTX versprechen Fahrspaß

  19 März 2024    Gelesen: 166
  Weltpremiere - VW ID.3 und ID.7 GTX versprechen Fahrspaß

Man kann von Volkswagens ID-Baureihen halten, was man möchte. Fakt ist, dass sie den Hauch des Langweiligen bisher kaum losgeworden sind. Mit den GTX-Versionen vor allem des ID.3, aber auch des ID.7 soll sich das ändern.

Volkswagen hat keine Kosten und Mühen gescheut, den Präsentationsort für die zweite Stufe des ID-Feuerwerks besonders ansprechend zu wählen. Inmitten malerischer Architektur macht es einfach größeren Spaß, die ausgestellten Exponate zu begutachten, denkt Volkswagen offenbar. Außerdem taucht die hier in der berühmten Gemeinde Andratx auf den Balearen Anfang Februar schon etwas intensiver scheinende Sonne diese besonderen ID-Aussteller in ein warmes Licht - gut für schicke Fotos. Wie passend, dass sich sowohl ID.3 als auch ID.7 GTX an dieser Stelle in einem leuchtendem Rot (Kings Red) präsentieren. Rot wirkt feurig und Feurigkeit versprechen die GTX-Modelle ganz bestimmt.

Eigentlich bin ich mit recht niedrigen Erwartungen zu diesem Event gereist. Denn das GTX-Label kennt man ja schon von ID.4 und ID.5 - und ja, diese zunächst 299 PS und später 340 PS leistenden Varianten drücken dich ordentlich in den Sitz. Aber Emotionalität verströmen die Doppelmotor-Allradler bloß in begrenzten Mengen, und bei 180 km/h ist die Party sowieso wieder vorbei. Was jetzt nicht heißt, dass es sich um schlechte Produkte handelt.

Der ID.3 GTX bekommt 326 PS auf die Hinterachse

Also lausche ich dem ID.3-GTX-Vortrag und analysiere aufmerksam ein Chart nach dem anderen. Und plötzlich merke ich: Der kompakte GTX hat ja bloß ein einziges Triebwerk, das nach ID.3-Manier selbstverständlich hinten sitzt. Und, wie viel Leistung? 326 PS! Das sitzt! Noch einmal: 326 PS auf der Hinterachse beim ID.3 GTX. Das klingt nach freudvollem Lenken mit dem rechten Pedal. Plötzlich merke ich, wie sich meine Mundwinkel nach oben bewegen. Ich frage nach, wie es um die Höchstgeschwindigkeit bestellt sei. "200 km/h", kommt es vom Referenten wie aus der Pistole geschossen. Er grinst. Ich hätte mich über 20 Sachen mehr gefreut. Aber das ist immerhin der Wert eines legendären Golf II GTI 16V mit Kat (Achtzigerjahre). Also nicht übermütig werden, denke ich mir. Und wer weiß, vielleicht kommt irgendwann ja auch noch ein ID.3 GTI. Also ein echter GTI und kein GTX.

Wer am neuen ID.3 GTX hingegen lediglich die dezent angeschärfte Optik liebt mit dem markanten Wabengitter im Frontstoßfänger plus den auffälligen, in Schwarz und Hochglanz lackierten Schwellern, darf getrost zum 286 PS starken Basis-GTX greifen. In diesem Fall bleibt es übrigens bei 180 km/h. Auf üppige Sportsessel mit prägnanten Ziernähten muss aber nicht verzichtet werden. Ebensowenig auf knackige Beschleunigung (sechs statt 5,6 Sekunden bis 100 km/h). Und das Drehmoment beträgt in beiden Fällen propere 545 Newtonmeter.

Ebenfalls in beiden Fällen gibt es einen 79 kWh großen Akku mit einer Peak-Ladeleistung von 175 kW. Volkswagen verspricht eine Reichweite von 600 Kilometern. Somit kann dem elektrisch angetriebenen Kompaktsportler eine gewisse Alltagsfähigkeit keineswegs abgesprochen werden. Klar, man wird noch abwarten müssen, wie hart das Fahrwerk am Ende ausfällt. Aber dass der ID.3 GTX mit einer variablen Dämpfung aufwartet, gilt bereits als gesichert. Und das garantiert eine gewisse Bandbreite.

Rund 600 Kilometer Reichweite sprechen für Alltagstauglichkeit

Ebenso rund 600 Kilometer weit kommt übrigens der gleich mit vorgestellte ID.7 GTX Tourer. Und hier wird jener Antrieb verwendet, den ich anfangs erwähnte: Allradantrieb dank einer E-Maschine pro Achse (davon gibt es bekanntermaßen zwei Stück). Die Systemleistung kommt analog zu den anderen Modellen mit diesem Strang auf 340 PS. Wenngleich sich die bisherigen ID-Modelle nicht ganz so emotional fahren - einen Unterschied gibt es zur Nummer sieben durchaus.

Hier arbeitet der Antrieb erstmalig in einem Fahrzeug mit flachem Boden, denn der ID.7 ist ja kein SUV, sondern ein mehr oder weniger konventioneller Kombi. Und das verspricht zumindest jede Menge Freude auf der kurvenreichen Landstraße. Außerdem gibt es in Deutschland eine große Kombiszene, und so dürfte ein kräftiger Edellaster - Volkswagen spricht immerhin vom bis dato stärksten Kombi - gut ankommen, zumindest bei einer bestimmten Klientel. Noch dazu, wenn der Antrieb CO2-arm ist.

Beim Thema Nutzwert kann der stärkste ID.7 Tourer übrigens die gleichen Vorteile ausspielen wie die einmotorige Basis. Sein Kofferraum fasst analog zum Grundmodell ebenfalls exakt 1714 Liter bei umgeklappten Lehnen. Wiederum analog zum ID.3 GTX findet man bei der stärksten elektrischen Mittelklasse den markanten Wabengrill. Eine eigenständige Lichtgrafik und beleuchtete Embleme sorgen dafür, dass sich der GTX von den übrigen Varianten abhebt. Der sportive schwarze Schweller ist zudem mit von der Partie sowie sportliche Sessel mit perforiertem GTX-Schriftzug.

Schicke 20-Zoll-Alus (auch beim ID.3 vorzufinden) runden die drahtige Optik ab. Bei der Höchstgeschwindigkeit bleibt der kräftige Kombi mit 180 km/h unterhalb des stärksten Kompakt-Stromers. Dafür sollen bis zu 200 kW Ladeleistung für flinkes Aufladen der 86 kWh (netto) großen Batterie sorgen. Ob die neuen GTX-Modelle so viel Gaudi bringen, wie der Anschein nahelegt, wäre noch zu überprüfen. Mehr dazu in den nächsten Wochen.

Quelle: ntv.de


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