Die DJI Power 1000 lädt nicht nur Drohnen schnell auf

  22 April 2024    Gelesen: 442
  Die DJI Power 1000 lädt nicht nur Drohnen schnell auf

Schnell wieder abheben: DJI bringt seine ersten beiden Powerstations auf den Markt, die Drohnen des Herstellers besonders flott aufladen können. Im Praxistest zeigt die größere Variante aber auch andere Qualitäten, die sie unter anderem zum idealen Kraftpaket für den Campingurlaub macht.

Der chinesische Hersteller DJI ist vor allem für seine Drohnen bekannt, beliebt sind auch seine Kamera-Stabilisatoren. Jetzt hat das Unternehmen seine ersten beiden Powerstations im Sortiment, die DJI Power 500 und Power 1000. Der Schritt lag nahe, schließlich müssen auch die ausdauerndsten Drohnen häufig geladen werden und gewöhnlich ist bei ihrem Einsatz keine Steckdose in der Nähe. ntv.de hat die stärkere Variante ausprobiert. Sie hat eine Kapazität von 1024 Wattstunden (Wh) und eine unverbindliche Preisempfehlung von rund 1000 Euro.

Form folgt Funktion

Ein Designwunder ist die Powerstation nicht, DJI hat sich auf die Funktionalität konzentriert. Das Gerät ist entsprechend hervorragend verarbeitet und macht einen sehr soliden Eindruck. Mit offenen Eingängen ist sie allerdings wie andere große Powerstations nicht vor Feuchtigkeit geschützt.

Mit zwei großzügigen Griffen an den Seiten ist sie mit einem Gewicht von etwa 13 Kilogramm problemlos über kürzere Distanzen zu tragen. DJI bietet optional auch eine Tasche für knapp 100 Euro an. Ohne Tragegurt dient sie allerdings vor allem zum Schutz der DJI Power 1000, den Transport erleichtert sie nicht.

Alles Zubehör kostet extra

Ausgestattet ist die DJI Power 1000 mit zwei AC-Steckdosen, zwei USB-A-Buchsen, an denen Geräte mit bis zu 24 Watt (W) geladen werden können, sowie zwei USB-C-Ausgängen, die bis zu 140 Watt liefern. Dazu hat die Powerstation als Besonderheit zwei proprietäre SDC-Anschlüsse, von denen einer die Bezeichnung "Lite" trägt.

Tempo ist ihre große Stärke

Sie sind speziell für Nutzer von DJI-Drohnen interessant, denn an diesen Ausgängen sollen die Akkus der Batterien in rund 30 Minuten von 10 auf 95 Prozent geladen werden können. Zum Testzeitpunkt konnte DJI jedoch kein SDC-Kabel (19 Euro) liefern. Die Angaben sind aber vermutlich korrekt, da sich im Test sonst alle anderen DJI-Angaben bestätigt haben.

So gibt das Unternehmen die Ladezeit der Powerstation bei maximal 1200 Watt mit rund 70 Minuten an. Im Test war die Batterie nach 68 Minuten voll geladen. Laut Strommessgerät zog sie dafür genau 1 kWh, arbeitet hier also praktisch verlustfrei.

Langlebige Technik

Die Qualität des verbauten Akkus dürfte auch nicht so schnell nachlassen. Denn die Batterie besteht nicht aus Lithium-Ionen-, sondern Lithium-Eisenphosphat-Zellen. Diese haben den Vorteil, wesentlich langlebiger zu sein. So soll die Powerstation statt nach 800 erst nach 3000 Ladezyklen 20 Prozent Kapazität eingebüßt haben. Das entspricht bei einer täglichen Nutzung ungefähr einer Lebensdauer von zehn Jahren. DJI gibt drei Jahre Garantie, registrierte Nutzer erhalten fünf. Die Sicherheit wurde durch die Schweizer SGS geprüft.

Wahlweise kann man die DJI Power 1000 auch schonend mit höchstens 600 Watt laden. Das dauert zwar knapp zwei Stunden, kann aber die Lebensdauer der Batterie erhöhen. Die Powerstation lässt sich außerdem über die SDC-Buchsen mit Solarpaneelen oder an einem Autoanschluss auftanken. Dafür sind aber wiederum Adapter notwendig, die man extra für 59 oder 49 Euro kaufen muss.

Erstaunlich leise

Ein großes Display zeigt den Ladestand, Input und Output sowie die geschätzte verbleibende Zeit bis zur kompletten Entleerung oder Ladung an. Der Bildschirm leuchtet hell und ist sehr gut ablesbar. Nachts kann man die Anzeige über einen kurzen Druck auf den Ein-/Ausschalter deaktivieren.

Das ist wichtig, denn die DJI Power 1000 ist die bisher leiseste von ntv.de getestete Powerstation. Auch wenn sie mit 1200 W schnell geladen wird, macht sich die Lüftung kaum bemerkbar. Sie ist so leise, dass sie genutzt werden kann, während man in ihrer Nähe schläft.

2200 Watt genügen meistens

Lediglich kurz vor der Überlastung dreht der Ventilator hörbar auf. Das passiert aber kaum mit einem Gerät, dass man nachts im Zelt oder Wohnwagen betreiben möchte. Die DJI Power 1000 liefert eine maximale kontinuierliche Ausgangsleistung von 2200 W, kurzzeitig geht auch mehr. Damit kann man auch etliche Wasserkocher betreiben, im Test schaltete sich das Gerät aber beim Betrieb eines 2500-W-Wasserkochers nach etwa 30 Sekunden ab.

Für Kühlschränke, die beim Start des Kompressors kurzfristig hohe Leistungen erfordern, reicht die Leistung der Powerstation gewöhnlich aus. Beim Geschirrspüler musste sie dagegen passen, als für kurze Zeit zum Erhitzen des Wassers mehr als 2200 W gefordert wurden.

Wenn möglich, nutzt man die USB-Ausgänge. Denn der Wechselrichter der AC-Steckdosen verbraucht selbst Energie und senkt damit den Wirkungsgrad auf rund 85 bis 80 Prozent. Deshalb ist standardmäßig auch eine Automatik aktiv, die die AC-Ausgänge abschaltet, wenn sie nicht mehr benötigt werden. An den USB-C-Anschlüssen holt man dagegen nahezu so viel Energie raus, wie man reingesteckt hat. Ein weiterer Nachteil der AC-Steckdosen ist ein fiependes Geräusch beim Betrieb, das zwar nicht laut ist, aber speziell nachts trotzdem stören könnte.

Praktischer USV-Modus in Einsatzpausen

Die Kapazität der Powerstation reicht ungefähr aus, um Drohnen zwölfmal, Smartphones 57-mal oder Laptops neunmal komplett zu laden. Betreibt man ein aufgetanktes Notebook an der DJI Power 1000, kann man damit mehr als 30 Stunden arbeiten. Einen Camping-Kühlschrank hält die Batterie knapp 20, einen WLAN-Router fast 80 Stunden am Laufen.

Ist die Powerstation nicht im Outdoor-Einsatz, ist sie nicht nur bei Blackouts nützlich, sondern kann auch Geräte im Homeoffice bei kurzen Stromaussetzern schützen. Denn ist sie zwischengeschaltet, springt sie innerhalb von 0,02 Sekunden ein. Ansonsten ist sie im USV-Modus (unterbrechungsfreie Stromversorgung) inaktiv.

Fazit

Die DJI Power 1000 ist eine grundsolide Powerstation. Sie arbeitet ausgesprochen leise und lässt sich trotzdem rasant laden. Wertvoll ist sie aber vor allem für Nutzer von DJI-Drohnen, die an keinem anderen Akku so schnell aufgetankt werden können. Alle anderen werden von der hochwertigen Powerstation auch nicht enttäuscht, aber es gibt Alternativen, die vielleicht nicht unbedingt günstiger sind, aber mit allen nötigen Kabeln verkauft werden.

Quelle: ntv.de


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