Als Volkswagen 1975 den ersten Golf GTI vorstellte, waren dessen 110 PS für ein Volumenmodell nahezu sensationell. Wie bescheiden diese Leistung heute anmutet, wird aus der Tatsache deutlich, dass die Wolfsburger allein bei der jetzt erfolgten Überarbeitung 20 Pferdestärken zusätzlich mobilisiert haben: Statt 180 kW/245 PS leistet der bekannte 2,0-Liter-Turbobenziner (EA888) in seiner nun schon vierten Ausbaustufe 195 kW/265 PS.
Damit sprintet die Kompaktikone in 5,9 Sekunden auf 100 km/h, eine halbe Sekunde schneller als bisher. Unverändert bleiben dagegen das maximale Drehmoment (370 Nm) sowie die Höchstgeschwindigkeit (250 km/h).
Weniger gut sind dagegen die Nachrichten für Puristen: Die Sechsgang-Handschaltung wird ab sofort nicht mehr angeboten, die Gänge des GTI sortiert jetzt ausschließlich ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Das ist dann auch ein Grund, warum der Basispreis von bisher 40.905 Euro auf 44.509 Euro deutlich steigt.
Aufwertung von Innenraum und Infotainment
Noch wichtiger als die zusätzliche Leistung dürfte vielen Fahrern sein, dass der Innenraum des GTI - wie kürzlich für alle Golf - vor allem in Sachen Materialqualität deutlich aufgewertet wurde und das Infotainment nun endlich schnell und ruckfrei arbeitet.
Die typischen Insignien eines GTI bleiben ebenso erhalten. Zum Beispiel sehr gute Sportsitze im Karomuster mit integrierten Kopfstützen. Die typischen roten Nähte gibt es natürlich auch - sie finden sich an den Sitzen, am Sportlenkrad, den Fußmatten und der Mittelarmlehne. Ein schönes Detail: Nach dem Einstieg pulsiert die Start-Stopp-Taste bis der Vierzylinder gestartet wird.
Leuchtendes Markenlogo in der Front
Fahrspaß dürfte trotz des Wegfalls der Handschaltung garantiert sein. Zur Serienausstattung gehört eine elektronisch geregelte Vorderachsquersperre, die die Traktion und das Handling vor allem in Kurven optimiert, die elektronische Differenzialsperre XDS+ sowie eine Progressivlenkung. Für mehr Komfort und Fahrdynamik steht gegen Aufpreis die adaptive Fahrwerkregelung DCC zur Verfügung.
Optisch erkennt man den überarbeiteten GTI vor allem vorn an einem neuen Lichtdesign mit LED-Plus-Scheinwerfern und gegen Aufpreis mit IQ.Light-Matrixscheinwerfern. Erstmals in der GTI-Historie wird das VW-Logo zudem beleuchtet. Auch die LED-Rückleuchten wurden neu entwickelt. Weiterhin gibt es zwei sportliche, aber nicht überaggressive "echte" Auspuffrohre.
GTI Clubsport bleibt stärkster Golf
Wem 265 PS nicht reichen, kann weiterhin zum Clubsport greifen. Diese verschärfte GTI-Version übernimmt alle Änderungen, die auch für den GTI umgesetzt wurden. Die Motordaten - 300 PS, 400 Newtonmeter, 5,6 Sekunden Spurtzeit - blieben dagegen unverändert.
Der Golf GTI und der Clubsport stehen bereits im Konfigurator und können somit bestellt werden. Zu den Händlern rollt der sportliche Kompakte voraussichtlich im Juli.
Quelle: ntv.de, Peter Eck, sp-x
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