Selenskyj dankt den USA und ist für ein Abkommen bereit

  03 März 2025    Gelesen: 119
  Selenskyj dankt den USA und ist für ein Abkommen bereit

Obwohl der ukrainische Präsident derzeit mit Europäern eine Lösung für den Krieg mit Russland zu entwickeln versucht, verliert er die USA nicht aus den Augen. Er bringt erneut seine Wertschätzung für die geleistete Hilfe zum Ausdruck. Für ihn ist das Rohstoffabkommen noch nicht vom Tisch.

Die Ukraine ist nach Angaben ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit zur Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA. "Das vorliegende Abkommen wird unterzeichnet, wenn die Parteien dazu bereit sind", sagte er mehreren britischen Medien nach einem europäischen Krisengipfel zur Ukraine in London. Es sei die Politik der Ukraine, "das fortzusetzen, was in der Vergangenheit geschehen ist, wir sind konstruktiv".

Die Unterzeichnung des Abkommens, das einen Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte, war am Freitag geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. US-Präsident Donald Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen Selenskyj im Oval Office fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe und Respektlosigkeit vor. Trump drohte zugleich mit dem Ende der US-Unterstützung, sollte Selenskyj nicht einem "Deal" mit Russland zustimmen.

Nach ukrainischen Angaben war vorgesehen, dass die USA und die Ukraine künftig gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Gebiet fördern. Trump sieht in dem Abkommen eine Gegenleistung für von Washington geleistete Militärhilfe.

Selenskyj: "Wissen um die Bedeutung der Amerikas"

Selenskyj betonte am Abend erneut seine große Wertschätzung für die Hilfe der USA im Abwehrkrieg gegen Russland. "Natürlich wissen wir um die Bedeutung Amerikas, und wir sind dankbar für die ganze Unterstützung, die wir von den Vereinigten Staaten erhalten haben", sagte Selenskyj in seiner Video-Botschaft. Er fügte hinzu: "Es gab keinen Tag, an dem wir keine Dankbarkeit empfunden haben. Es ist Dankbarkeit für die Erhaltung unserer Unabhängigkeit - unsere Widerstandsfähigkeit in der Ukraine beruht auf dem, was unsere Partner für uns tun - und für ihre eigene Sicherheit."

Ein Parteifreund von Donald Trump zeigte derweil Verständnis für die schwierige Lage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und kritisierte Kremlchef Wladimir Putin mit harschen Worten. Russlands Präsident sei ein Diktator und "KGB-Schurke, der seine politischen Gegner ermordet", sagte der republikanische Senator James Lankford beim US-Sender NBC. Selenskyj sei "zu Recht besorgt darüber, dass Putin jedes einzelne Abkommen, das er jemals unterzeichnet hat, gebrochen hat und man ihm nicht trauen kann".

Lankford bekräftigte, dass die USA der Ukraine nicht den Rücken kehren würden. Der Senator räumte ein, dass es zwischen der Ukraine und den USA Meinungsverschiedenheiten gebe, insbesondere in Bezug auf Sicherheitsgarantien. Dennoch sei der Umstand, dass Trump zunächst Selenskyj und nicht Putin getroffen habe - ein "sehr klares Zeichen" dafür, wo der US-Präsident in dieser Angelegenheit stehe. Forderungen nach einem Rücktritt Selenskyjs wies Lankford zurück: "Ich glaube, das würde die Ukraine ins Chaos stürzen, in dem man versucht herauszufinden, wer der Verhandlungsführer ist."

Am Sonntag kamen vor dem Hintergrund des jüngsten politischen Kurswechsels in den USA und wachsender Unsicherheit über die Zukunft des transatlantischen Bündnisses zahlreiche Staats- und Regierungschefs, unter ihnen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, auf Einladung des britischen Premierministers Keir Starmer nach London zu einem Ukraine-Krisentreffen. Nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schlagen Paris und London eine einmonatige Waffenruhe für die Ukraine vor, die "in der Luft, auf den Meeren und bei der Energieinfrastruktur" gelten solle.

Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa


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