"Deutschland und die Türkei sind zwei sehr wichtige Verbündete", betonte Yildirim nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Auch hätten nur etwa 250 der insgesamt 650 Bundestagsabgeordneten an der Abstimmung über die Armenier-Entscheidung teilgenommen.
Die Türkei werde eine "angemessene Antwort" finden, das enge Verhältnis zu Deutschland aber nicht aufs Spiel setzen. "Niemand sollte erwarten, dass sich unsere Beziehungen zu Deutschland durch diese oder ähnliche Entscheidungen von jetzt auf gleich völlig verschlechtern", sagte Yildirim.
Am Donnerstag hatten alle Fraktionen im Bundestag nahezu geschlossen für eine Resolution gestimmt, in der die Tötung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern sowie Aramäern und Angehörigen weiterer christlicher Minderheiten vor rund hundert Jahren im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnet wird. Ankara lehnt das vehement ab.
Die türkische Presse reagierte dagegen zum Teil heftig auf die Resolution. Kanzlerin Angela Merkel wurde mit Hitler-Bärtchen abgebildet. Einige Blätter brachten Schlagzeilen in deutscher Sprache wie "Dummkopf" oder "Schämen Sie sich!". Auch von Verrat war die Rede, insbesondere mit Blick auf türkischstämmige Bundestagsabgeordnete.
Quelle:spiegel
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