Türkischer Premier betont Freundschaft zu Deutschland

  03 Juni 2016    Gelesen: 773
Türkischer Premier betont Freundschaft zu Deutschland
Nach dem Streit über die Armenien-Resolution bemüht sich der türkische Regierungschef Yildirim um Deeskalation - Deutschland bleibe ein "sehr wichtiger Verbündeter". Die türkischen Medien sehen das anders.
Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat die Bedeutung der Beziehungen zu Deutschland betont. Einen Tag nach der Abstimmung im Bundestag über eine Armenien-Resolution sagte der Vertraute von Staatschef Recep Tayyip Erdogan: "Ungeachtet der Umstände werden wir unsere Beziehungen zu unseren Freunden und Verbündeten fortsetzen."

"Deutschland und die Türkei sind zwei sehr wichtige Verbündete", betonte Yildirim nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Auch hätten nur etwa 250 der insgesamt 650 Bundestagsabgeordneten an der Abstimmung über die Armenier-Entscheidung teilgenommen.
Die Türkei werde eine "angemessene Antwort" finden, das enge Verhältnis zu Deutschland aber nicht aufs Spiel setzen. "Niemand sollte erwarten, dass sich unsere Beziehungen zu Deutschland durch diese oder ähnliche Entscheidungen von jetzt auf gleich völlig verschlechtern", sagte Yildirim.

Am Donnerstag hatten alle Fraktionen im Bundestag nahezu geschlossen für eine Resolution gestimmt, in der die Tötung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern sowie Aramäern und Angehörigen weiterer christlicher Minderheiten vor rund hundert Jahren im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnet wird. Ankara lehnt das vehement ab.

Die türkische Presse reagierte dagegen zum Teil heftig auf die Resolution. Kanzlerin Angela Merkel wurde mit Hitler-Bärtchen abgebildet. Einige Blätter brachten Schlagzeilen in deutscher Sprache wie "Dummkopf" oder "Schämen Sie sich!". Auch von Verrat war die Rede, insbesondere mit Blick auf türkischstämmige Bundestagsabgeordnete.

Quelle:spiegel

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