Die Wahlkommission wolle am Mittwoch Details zum weiteren Vorgehen bekannt geben, teilte die Opposition mit. Die Rechtslage sieht vor, dass nun 200.000 der Petitionsunterzeichner ihre Identität durch einen Fingerabdruck bestätigen müssen. Die Opposition müsste dann noch die Unterschriften von einem Fünftel aller Wahlberechtigten – vier Millionen Venezolanern – sammeln, um das Referendum tatsächlich stattfinden zu lassen.
Nach der brasilianischen will nun auch die venezolanische Opposition ein sozialistisches Staatsoberhaupt ablösen, das sie für die aktuelle Wirtschaftskrise verantwortlich macht. Der Verfall der Ölpreise hatte das Förderland Venezuela in eine tiefe Versorgungskrise gebracht. Es fehlt an Nahrungsmitteln, Energie und Arznei. Die Opposition wirft der sozialistischen Regierung vor, die Krise durch wirtschaftliches Missmanagement noch verschärft zu haben.
Die Regierungskritiker werfen den Behörden vor, den Referendumsprozess vorsätzlich zu verschleppen. Am Dienstag löste die Polizei einen Demonstrationsmarsch von rund 1.000 Regierungskritikern auf, die zum Sitz der Wahlkommission ziehen wollten. Sie vertrieb sie mit Tränengas. Venezuelas Vizepräsident Aristobulo Isturiz hatte am Montag kategorisch erklärt: "In diesem Jahr wird es kein Referendum mehr geben."
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