Köln will Geld aus Knöllchen-Panne doch zurückzahlen

  07 Februar 2017    Gelesen: 549
Köln will Geld aus Knöllchen-Panne doch zurückzahlen
Auf der Autobahn 3 fehlte in einer Baustelle ein Tempo-60-Schild, Hunderttausende Autofahrer wurden womöglich zu Unrecht geblitzt. Nach langem Zögern hat die Stadt Köln nun ein Nachsehen.
Die Kölner Stadtverwaltung will den auf der Autobahn 3 womöglich zu Unrecht geblitzten Autofahrern die kassierten Bußgelder nun doch zurückzahlen. Die Betroffenen sollten das Geld per sogenanntem Gnadenerlass der Bezirksregierung Köln erstattet bekommen, teilte die Stadtverwaltung mit. Wer sein Geld zurückhaben wolle, könne einen Antrag bei den Behörden stellen, die Bezirksregierung prüfe als Gnadenbehörde jeden Einzelfall, sagte ein Sprecher.

Da an einer Baustelle ein Hinweisschild zur Geschwindigkeitsbegrenzung fehlte, waren zahlreiche Autofahrer auf der A3 zu Unrecht geblitzt worden. Wegen des Baus einer Lärmschutzwand war dort im Februar 2016 die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert worden.

"Dass wir die laufenden Verfahren einstellen, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber ich fühle mich auch denjenigen gegenüber verpflichtet, deren Verfahren rechtskräftig abgeschlossen sind", hatte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zu dem Fall mitgeteilt.

Zuvor hatte die Stadt argumentiert, gezahlte Verfahren seien rechtswirksam und abgeschlossen. Eine Wiederaufnahme sei nur unter besonderen Voraussetzungen möglich - zum Beispiel wenn das Bußgeld 250 Euro übersteige.

Der Stadtverwaltung zufolge geht es um 400.000 Fälle, in denen Autofahrer von Februar bis Dezember am Heumarer Dreieck geblitzt worden waren. Die SPD-Fraktion forderte im Rat der Stadt, das Geld an die Betroffenen zurückzuzahlen. 2016 hatte die Überwachungsanlage laut Ordnungsamt 13 Millionen Euro Bußgeld eingespült.

Quelle : spiegel.de

Tags:


Newsticker