Wiener Justiz ermittelt gegen Airbus

  24 Februar 2017    Gelesen: 679
Wiener Justiz ermittelt gegen Airbus
Österreich fühlt sich über den Tisch gezogen. Das Land wirft zwei Airbus-Unternehmen Betrug bei einem Eurofighter-Geschäft vor. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien.
Die Anzeige Österreichs "wegen des Verdachts auf arglistige und betrügerische Täuschung" gegen Airbus und die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH hat nun die Staatsanwaltschaft Wien auf den Plan gerufen. Die Behörde habe ein Ermittlungsverfahren gegen die Airbus Defence and Space GmbH und die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH wegen Betrugsverdacht eingeleitet, teilte das österreichische Verteidigungsministerium mit.

"Damit folgt die Staatsanwaltschaft Wien unserem begründeten Anfangsverdacht", sagte der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. "Die Staatsanwaltschaft Wien sowie die Soko Hermes werden nun Ermittlungen gegen die beiden Airbus-Unternehmen aufnehmen. Wir sehen uns in unserer Vorgangsweise bestätigt."

Airbus weist Vorwürfe zurück

Das Verteidigungsministerium hatte letzte Woche Donnerstag Anzeige erstattet. Die Republik Österreich schloss sich der Anzeige an und macht Schadenersatz von bis zu 1,1 Milliarden Euro geltend.

Der Vorwurf ist den Angaben zufolge, dass die beiden angezeigten Airbus-Unternehmen die Republik Österreich seit 2002 sowohl über den wahren Kaufpreis als auch über die wahre Lieferfähigkeit und wahre Ausstattung der Eurofighter-Abfangjäger in betrügerischer Absicht getäuscht hätten.

Airbus hält insbesondere die Unterstellungen bezüglich Arglist und Betrug für nicht nachvollziehbar. "Sie erscheinen konstruiert und wir weisen sie in aller Deutlichkeit zurück", teilte der Konzern mit. Die Aktion Österreichs sei "ein politisches Manöver".

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