Keine Auswirkungen auf Benchmarks
Das Unternehmen hat seit 2016 die Daten von mehr als 100.000 Tests gespeichert, die Nutzer von sieben verschiedenen iPhone-Modellen mit drei iOS-Versionen gemacht haben. Interessant sind dabei vor allem die Ergebnisse des iPhone 5s, das das älteste Smartphone ist, das Ende September noch die Aktualisierung auf iOS 11 erhielt. Den Tabellen von Futuremark zufolge hat sich bei dem Gerät weder beim Wechsel von iOS 9 auf iOS 10, noch beim Update auf die jüngste Version des Betriebssystem die Leistung so verschlechtert, dass dies für Nutzer spürbare Auswirkungen haben könnte.
Die Performance des Grafikprozessors blieb über die Monate und Versionssprünge praktisch unverändert. Beim Hauptprozessor gab es minimale Schwankungen bei kleineren iOS-Aktualisierungen, nicht aber bei den großen Updates. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt Futuremark beim iPhone 6, dem iPhone 6s und dem iPhone 7. Apple verzögere nicht absichtlich, sondern leiste bei der Verträglichkeit seiner Updates sogar sehr gute Arbeit, so das Fazit der Benchmarker.
Apps starten etwas langsamer
Jetzt könnte man zu Recht sagen, Benchmark-Tests hätten nichts mit dem Smartphones-Alltag zu tun. Deshalb hat sich die Tech-Website "Arstechnica" die Mühe gemacht, zu messen, wie schnell sich einzelne Anwendungen vor und nach dem Update auf iOS 11 öffnen. Bei ihren Tests stellten die Redakteure tatsächlich eine Verlangsamung fest. Allerdings sind die gemessenen Verzögerungen in den meisten Fällen so gering, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Bei der Kamera änderte sich gar nichts, am meisten wird offenbar die Karten-App ausgebremst, die unter iOS 11 1 Sekunde länger braucht als unter iOS 10.3.3. In den meisten Fällen verzögert sich die Ausführung um 0,3 bis 0,5 Sekunden.
Die von "Arstechnica" gemessene leichte Verlangsamung muss dabei nicht in jedem Fall unbedingt bedeuten, dass ältere Smartphones benachteiligt sind. Es könnte auch bei neueren Modellen so sein, wenn eine Anwendung beispielsweise für neue Funktionen mehr Daten laden muss. Eine Bestätigung für eine mögliche geplante Obsoleszenz seitens Apple sind die geringen Verzögerungen bei App-Starts jedenfalls nicht.
Hinzugekommene Features sieht auch Futuremark als einen möglichen Grund für eine Verlangsamung älterer iPhones, da solche Funktionen eventuell mehr Arbeitsspeicher oder Rechenleistung benötigen. Ebenso sei es möglich, dass für das neue Betriebssystem optimierte Apps auf betagteren Handys nicht so gut laufen. Umgekehrt könnten sich noch nicht angepasste Anwendungen mit einem iOS-Update schwertun, schreibt Futuremark.
App-Probleme sind nach einer Aktualisierung auch oft die Ursache für eine deutlich schlechtere Laufleistung. Die Übeltäter lassen sich in den Einstellungen unter Batterie anhand ihres hohen Stromverbrauchs leicht identifizieren. Oft hilft dann schon eine Neuinstallation.
Quelle: n-tv.de
Tags: