Die Ratingagentur Moody's hat Russland auf das begehrte Level Investmentgrade hochgestuft. Die Politik der vergangenen Jahre werde die ohnehin robusten öffentlichen Finanzen weiter stärken, teilte die Agentur zur Begründung mit. Veröffentlicht wurde die Ratingentscheidung wie in solchen Fällen üblich am späten Freitagabend nach US-Börsenschluss. Auf diese Weise wollen die Analysten kurzfristige Spekulationsbewegungen am Markt für Staatsanleihen vermeiden.
Die Begründung zur neuen Ratingnote von Moody's spart nicht mit Hinweisen auf drohende Risikofaktoren: Zwar sei es "sehr wahrscheinlich", erklärten die Bonitätswächter, dass die USA in den kommenden Monaten weitere Sanktionen gegen Moskau verhängen würden. Seit das Land aber 2015 herabgestuft worden sei, habe sich dessen Fähigkeit verbessert, den Auswirkungen von Sanktionen standzuhalten.
In der hauseigenen Bewertungssystematik stufte Moody's Russland nun mit der Note "Baa3" ein. Bislang rangierten die russischen Staatsanleihen am Markt noch im spekulativen Bereich auf der Notenstufe "Ba1". Den Ausblick änderte Moody's von "positiv" auf "stabil". Mit einer weiteren Heraufstufung in den kommenden Monaten ist demnach nicht zu rechnen.
Zur Begründung für den stabilen Ausblick verwiesen die Analysten auf externe Faktoren. Die Lage der russischen Staatsfinanzen ist stark von der Entwicklung der Rohstoffpreise abhängig. Sollte es zu einem weiteren Absinken der Ölpreise kommen, müssten unter Umständen auch die Einschätzungen der Bonitätswächter neu angepasst werden.
Quelle: n-tv.de
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