Trotz einer schwächeren Konjunktur bleibt der Fachkräftemangel für Unternehmen in Deutschland das größte Geschäftsrisiko. In einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) gaben dies 56 Prozent der Firmen an. Die größten Engpässe gibt es demnach derzeit auf dem Bau. Ein Drittel der Unternehmen hat in den vergangenen Jahren bereits ausländische Fachkräfte aus der EU sowie aus Nicht-EU-Staaten eingestellt. Das geht aus Ergebnissen einer Umfrage unter rund 11.000 Firmen hervor.
Bundesregierung, Länder, Wirtschaft und Gewerkschaften kommen am heutigen Montag im Kanzleramt zu einem Spitzentreffen zusammen. Dabei geht es darum, wie das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz schnell wirken kann. Es tritt am 1. März 2020 in Kraft und soll qualifizierten Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland ebnen. Damit die Integration im Betrieb gut gelingt, sind laut DIHK Sprachkenntnisse und berufliche Weiterqualifikation der neuen Beschäftigten entscheidend. Eine weitere Flexibilisierung bei geförderten Sprachkursen könne den Unternehmen helfen, zum Beispiel durch den Ausbau von Online-Kursen oder gefördertem Einzelunterricht.
Aufgrund von Unterschieden zwischen Berufsausbildungen gerade in Nicht-EU-Staaten und dem deutschen dualen Ausbildungssystem entstünde bei der künftigen Zuwanderung im Rahmen der neuen Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes Qualifizierungsbedarf, heißt es weiter. "Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es daher wichtig, dass die Akteure in Politik und Wirtschaft gemeinsam passgenaue Anpassungsqualifizierungen entwickeln. Wichtig sind hierbei auch passende Fördermöglichkeiten für Zuwanderungsinteressierte aus Drittstaaten."
Zuwanderungswilligen Akademikern bietet Deutschland einer anderen Studie zufolge nur mäßige Rahmenbedingungen. Bei der Attraktivität lande die Bundesrepublik unter den mehr als 30 OECD-Industrieländern nur auf Rang zwölf, heißt es in einer gemeinsamen Untersuchung der Bertelsmann Stiftung und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Quelle: n-tv.de
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