Das Bruttoinlandsprodukt legte nur noch um 0,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch bekanntgab. Ein kleineres Plus gab es zuletzt 2013 mit 0,4 Prozent. 2018 hatte es noch zu 1,5 Prozent gereicht, 2017 sogar zu 2,5 Prozent.
Die Exporte wurden von der schwächelnden Weltkonjunktur belastet, die nicht zuletzt vom Handelskrieg zwischen den USA und China ausgelöst wurde. Dadurch investierten die Unternehmen auch zurückhaltender. Die Ausfuhren stiegen nur um 0,9 Prozent und damit deutlich schwächer als 2018 mit 2,1 Prozent. Der Autobranche macht nicht nur die nachlassende weltweite Nachfrage zu schaffen, sondern auch der Trend zum Elektroauto.
Als Stütze der Konjunktur erwiesen sich einmal mehr die Verbraucher: Angesichts von Rekordbeschäftigung und steigender Kaufkraft konsumierten sie mehr. Die Verbraucher gaben 1,6 Prozent mehr aus als im Jahr davor. Auch der Bauboom hielt an, der weiter von extrem niedrigen Zinsen befeuert wird. Die Bauinvestitionen kletterten um 3,8 Prozent.
Für 2020 erwarten die meisten Institute ein höheres Wirtschaftswachstum von etwa einem Prozent. Knapp die Hälfte des Anstiegs führen sie aber auf den Umstand zurück, dass es in diesem Jahr mehr Arbeitstage als 2019 gibt. “Die große Frage ist: Wie lange trägt die Binnenwirtschaft noch?”, sagte OECD-Ökonomin Nicola Brandt. “Wenn es nicht gelingt, die Unsicherheiten zu beseitigen, kann das auf die Binnenkonjunktur überschwappen.”
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