Institut - US-China-Abkommen dämpft EU-Exporte um 11 Milliarden Dollar

  21 Januar 2020    Gelesen: 890
Institut - US-China-Abkommen dämpft EU-Exporte um 11 Milliarden Dollar

Berlin (Reuters) - Europa und insbesondere Deutschland sind dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge die Verlierer des neuen Handelsabkommens zwischen den USA und China.

“Die von China zugesagten zusätzlichen Importe von US-Gütern werden Importe aus anderen Ländern verdrängen”, sagte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr am Dienstag. Dadurch dürften die EU-Exporte in die Volksrepublik im Jahr 2021 voraussichtlich um 10,8 Milliarden Dollar geringer ausfallen verglichen mit einem Szenario, in dem es das Abkommen und den Zollkrieg nicht gegeben hätte. Damit trage die EU rund ein Sechstel der Handelsumlenkung, die durch das Abkommen ausgelöst werde.

Die größten Verlierer sind demnach die Hersteller von Flugzeugen (-3,7 Milliarden Dollar), Fahrzeugen (-2,4 Mrd) und Maschinen (-1,4 Mrd) in der Europäischen Union. “Die betroffenen Industrien sitzen vor allem in Deutschland, aber auch Frankreich ist erheblich getroffen”, sagte Felbermayr.

Auch global gesehen führe das Abkommen zu massiven Verschiebungen. Prozentual dürften die US-Exporte nach China um 48 Prozent höher liegen, während die EU und andere Länder in der Welt im Schnitt jeweils rund fünf Prozent weniger nach China exportieren könnten. Besonders betroffen seien vor allem Energie- und Agrarexporteure.

Am 15. Januar hatten die USA und China ein erstes Teilabkommen zur Entschärfung ihres Handelsstreits unterzeichnet. China soll nach US-Angaben in den nächsten beiden Jahren für zusätzlich mindestens 200 Milliarden Dollar amerikanische Waren kaufen, um das riesige Handelsdefizit der Vereinigten Staaten zu verringern.


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