Dem Team von Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, den neuen Heilungsansatz mit Brec1 erfolgreich an menschlichen Zellen zu demonstrieren. Dabei wurden keinerlei Nebenwirkungen beobachtet. Zudem erkennt Brec1 mehr als 90 Prozent der bekannten HIV-Varianten und entfernt sie vollständig. Käme Brec1 zum Einsatz, dann wären von den weltweit 37 Millionen HIV-Infizierten mindestens 28 Millionen der Viren Brec1 gegenüber anfällig, schätzen die Wissenschaftler.
"Das Generieren von molekularen Skalpellen, wie der Brec1 Rekombinase, wird die Medizin verändern. Von dieser Entwicklung werden nicht nur HIV Patienten, sondern auch viele andere Patienten mit genetisch-bedingten Erkrankungen profitieren. Wir stehen kurz davor, das Zeitalter der Genom-Chirurgie einzuläuten", prognostiziert Prof. Frank Buchholz, Leiter der Studie an der Technischen Universität Dresden.
Investoren gesucht
Doch bis es soweit ist, vergehen sicher noch Jahre. Die Forscher planen, eine erste Studie mit HIV-Patienten, bei der die Wirkunge von Brec1 getestet werden soll. Doch bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Auch wenn die Studie bereits genehmigt worden ist, fehlt es noch an finanziellen Mitteln, denn die Kosten für die Pilotstudie mit zehn Patienten werden auf rund 15 Millionen Euro geschätzt. Einen großen Teil davon, rund vier bis fünf Millionen, verschluckt die Herstellung einer sogenannten Genfähre, die Brec1 an seinen Bestimmungsort bringen soll. Diese muss nämlich von einem spezialisiertem Labor entwickelt werden.
An der Entwicklung der Brec1-Rekombinase war neben der Medizinischen Systembiologie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden wesentlich das Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (Prof. Joachim Hauber) beteiligt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Natur Biotechnology".
Quelle: n-tv.de , jaz
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